Full text: Europäischer Geschichtskalender. Siebzehnter Jahrgang. 1876. (17)

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Mitteln denselben im Staate die Oberhand zu verschaffen suchen, um mich ver- 
sammelt zu sehen, so gedenke ich doch mit merz, die Fahne eines 
übelberathenen Prinzen un unversöhnlichen Feindes der 
europäischen Civilisation noch auf den Gipfeln der Pyrenäden 
flattert. Durch die von meiner Regierung getroffenen Maßregeln, die Tüchti 
leit meiner Generäle und die Tapferkeit meiner Soldaten zur Ohnmacht beraß- 
gedrückt, kaun diese vermessene Empörung nur den traurigen Ruhm gewinnen, 
die Leiden des Vaterlandes bis zur außersten Gränze zu verlängern, indem fie 
seine Bevölkerung, seinen Reichthum, seinen Credit immer mehr verringert 
und das Heilmittel, welches so große Uebel nicht nur für die jetige sondern 
auch für zukünflige Generationen nothwendig machen, immer schwieriger macht. 
Meine Obliegenheiten als König und als oberstes Haupt der Armee ersordern 
nochmals wie schon vor einem Jahre meine persönliche Milwirkung zur schleu- 
nigen Erzielung des Friedens. Wenn ich dieser Pflicht nicht früher nachge- 
kommen bin, so ist der Grund der, daß ich hier eine andere Aufgabe zu er- 
füllen hatte: 11h mußte Sie erwarten. Durch Ihre Unterstützung gestärkt, 
bege ich den Wunsch, meine Reise in die Provinzen, wo das Heer mit solcher 
Skribepnnus für den Triumph meines Rechtes kämpft, das mit dem 
Rechte der auf eine verfassungsmäßige Regierung halten- 
den Nation identisch ist, nicht länger binausgushhiben. Wenn der 
innere Friede augenblicklich noch zu wünschen albrig läßt, so sind dagegen 
die Beziehungen meiner Regierung mit allen anderen Regierungen der Welt 
gegenwärtig erfreulicher Weise friedlich und greundscha stlich. Eine offene und 
ehrenhafte Politik und der seste Entschluß, allen Angelegenheiten eine rasche 
und gerechte Lösung zu bringen, werden sie ohne Jpeiel läglich herglicher 
machen, wie dies mein Wunsch... Unsere vorher unterbrochenen Bezieh- 
ungen mit dem heiligen Stu hle sind glücklicherweise wieder hergestellt; 
es werden gegenwärkig zwischen den beiden Mächten Unterhandlungen zur 
Regelung der schwebenden Angelegenheilen innerhalb der von den beidersei- 
ligen Interessen der Kirche und des Staates gegebenen Bedingungen ge- 
bflogen. Von den Ansichten, die ich Ihnen auseinandergesetzt, geleitet, wird 
meine Regierung Ihnen die erforderlichen Gesetzentwürfje vorlegen, welche be- 
stimmt sind, die regelrechte Durchführung des Repräsentativ örtems, essen 
Herstellung ein so dringendes Erforderniß ist, zu erzielen und unsere Gesetz- 
gebung in Politik und Verwaltung mit den natürlichen Bedingungen der 
constilutionellen Monarchie in Einklang zu seben. Weiterhin wird meine 
Regierung Sie mit dem Stande unserer Finanzen bekannt machen un 
Ihnen sobald wie möglich die in diesem grundlegenden Theile der zunnt 
chen Verwallung von den Umständen erheischten Entscheide zur Erwägung 
vorlegen. Die financielle Lage ist durch die tiefgehenden und langen Ver- 
wirrungen und zumal durch die beiden, für den Staatsschaß und die Nation 
so verderblichen inneren Kriege bis zum Aeußersten verschlimmert. Der nahe 
Friede kann allein uns die Hilfsmitlel erschließen, um den erduldelen Uebeln 
zjum großen Theile Abhilse zu schaffen. Ich rechne auf Ihren Eifer und 
Ihren Patriotismus in der schwierigen Aufgabe, das Gleichgewicht zwischen 
den Ausgaben und den Einnahmen des Staates berzuftellen. *•s• alle Gläu- 
biger im Bereiche des Möglichen befriedigt werden, ohne daß rooch die Ent- 
wicklung der productiven Kräfte des Landes vergessen wird. In diesem Augen- 
merk bereitet meine Regierung verschiedene Gelbentwürfe betreffend die öffent- 
lichen Arbeiten, den Unterricht und das allgemeine Wohl vor, indem sie sich 
vorbehält, Sie, wenn die Zeit gekommen sein wird, u n Ihre Mitwirkung 
zu bitten. Die unheilvolle Hartnäckigkeit der Fürerer des Bürgerkrieges 
auf der Halbinsel hat meine Regierung nicht vergessen lassen, daß unsere 
Ehre und unser Recht in Amerika, wenn nicht geschädigt, so doch wenigstens
	        
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