416 Hie Swei. (Sept. 24. — Oct. 15.)
auf dem Gottesacker in Oberkirch ohne Rücksicht auf die Confession
der Reihe nach stattfinden sollen und die Kosten für die Erweiterung
des Kirchhofes und dessen Unterhaltung auf die beiden christlichen
Confessionen und allfällig weitere Genossenschaften nach Maßgabe
der Bevölkerungszahl und des steuerbaren Vermögens zu zerlegen
seien, mit allen gegen 3 Stimmen ab.
24. September. (Genf.) Großer Rath: genehmigt die Ein-
ziehung des Vermögens der in diesem Canton aufgehobenen reli-
giösen Genossenschaften und beauftragt den Staatsrath mit der pro-
visorischen Verwaltung der eingezogenen Güter und Anordnung der
nothwendigen Maßregeln, damit sie, gemäß ihrem ursprünglichen
Zweck, auch ferner zu Zwecken christlicher Liebe und Wohlthätigkeit
verwendet werden.
— October. Gambetta besucht in Begleitung des Direktors
der Simplonbahngesellschaft, des gewesenen Bundesraths Crofole,
die projectirte Bahnanlage. Die Freunde derselben hoffen durch
seine Fürsprache auf eine eventuelle kräftige Unterstützung von Seite
Frankreichs.
— October. Der sogenannte katholische Piusverein betreibt
die Gründung einer rômisch-katholischen, deutsch-französischen Acade-
mie, an welcher Philosophie und Theologie, sowie ein Theil der ju-
ridischen Wissenschaften gelehrt werden sollen und die ihren Sitz in
einem der kleinen Cantone hätte oder mit den Lehranstalten in Frei-
burg und Luzern verbunden werden könnte.
11. October. (Bern.) Großer Rath: die Regierung beantragt
die Einverleibung der katholischen Theile des Cantons in das neue
christkatholische schweizerische National--Bisthum.
11. October. (Genf.) Großer Rath: der Staatsrath beantragt
die Einverleibung der katholischen Gemeinden des Cantons in das
neue christkatholische schweizerische National-Bisthum.
15. October. (Tessfin.) Eine große (liberale) Volksversamm-
lung beschließt, die von dem in seiner Mehrheit ultramontanen
Großen Rathe, auf den 19. November angesetzte allgemeine Volksab--
stimmung, betreffend das Verfassungsgesetz über die Wahlen zum
Großen Rathe nicht anzuerkennen und den (liberalen) Staatsrath
zu bitten, es möchte ein anderes Wahlgesetz ausgearbeitet werden.
Der Staatsrath willfährt diesem Wunsch und schreibt auf den
5. November Wahlen für einen neuen Großen Rath mit constituiren-
der Vollmacht aus. Wachsende Gährung.