Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neunzehnter Jahrgang. 1878. (19)

36 Das denische Reich und seine einzelnen Glieder. (Jan. 1.) 
See- und 44 Marine-Offizieren, 19 Marine-Ingenieuren, 122 See-Cadetten 
und ein Friedensstand von Mannschaften von 254 Unterchargen, 7809 See- 
leuten, Mannschaften des Maschinendienstes und Werstarbeitern und 10535 
Seesoldalen, jo daß demnach der Friedensstand der deutsehen Marinc, bei 
Abrechnung der Osfiziere der Reserve und Seewehr wie der Aerzte. Marine- 
Geistlichen und des geiammten Beamienpersonals, der Marinc-Stabswacht 
und all der nur zum Hafendienst bestimmlen Chargen und Mannschaften, 
4971 Köpfe oder laben einen Stand von 10,000 Ossiqfieren und Mann- 
schaften beträgt. Die Zahl der aktiven Schisse und Fahrzenge der deutschen 
Flolte beläuft sich einschließlich der Dampf= und Segel-Schulschiffe, aber 
ohne die nur zum Hafendienst benutzten Schiffe und Fahreuge, auf #0 Schiffe 
und Fahrzeuge mit 407 Geschützen, 81,501 Lonnengehalt und eine Maschinen= 
kraft von 10.3,300 indicirten Pferdekräften. Im Ban begrifsen sind 1 Panjer- 
Corvetten, 5 gedeckte Corvetten, wovon 4 sihon in letzter Auerüstung sind 
und 3 als Ersatzschisse für die älteren. noch in Gebrauch befindlichen Cor- 
vetten dienen werden, und 3 Ersatz-Ranonenbote. Ter Tonngehalt dieser 
noch im Bau bezw. in letzter Ausrüstung begriffenen Schisfe und Fahrzeuge 
wird zu 33,177 Tonnen und ihre Maschinenkraft zu 5,920 indicirten Pferde- 
kräften angegeben. Geschütze werden dieselben insgesammt 121 führen. 
— Januar. (Deutsches Reich.) Die Fortdauer desjenigen 
Zustandes, den man als „Kanglerkrisis“ zu bezeichnen sich gewöhnt 
hal, beschäftigt die Presse auch im neuen Jahr sehr lebhaft. 
Im wesentlichen handelt es sich nach den Ausführungen der leitenden 
Presorgane bei der neuen Organisation darum, die ichon bestehenden oder 
noch zu errichtenden Reichsämter: das Auswärtige Amt. das Reichskriegs- 
aml, das Finanzamt, das Justizamt, das Eisenbahn-, bezw. Verkehrsamt, 
durch eine innigere Verbindung mit den preußischen Ministerien aus dem 
gegenwärtigen hall= und machllosen Zustande zu erlösen, die entsprechenden 
Ressortveränderungen innerhalb der preuß dichen Regierung durchzuführen, im 
nothwendigen Gegensalze dazu dem föderativen Prinzip des Bundes und den 
wichtigeren Mittel= und Kleinstaaten durch grundgesehlich gesicherte Bestim- 
mungen über ihren Anlheil an der Reichsregierung und Reichsverwaltung 
im Bundesrath und seinen Ausschüssen gegen eine „Verpreußung“ verstärlte 
Bürgschaften zu geben, und das Reich in finanzieller Beziehung durch eine 
Sleuerreform in der bekannten Nichtung, unter Aufhebung. oder doch Ein- 
schränkung der Matrikularbeiträge, auf seine eigenen Füße zu stellen. Andrer- 
seits müßte für die neue Organisalion und für ein erfolgversprechendes Func- 
lioniren der neuen Organe ein lebensfähiges und schaffenskräftiger Verhältniß 
zur Vollsvertretung hergestellt werden, so daß alle der Befestigung und dem 
Ausbau des Reichs und seiner nothwendigen Justitutionen zugewandten Ele- 
mente, mithin alle zwischen den frondirenden Altconservativen einerseils, den 
Ultramontanen und Sozialisten andrerseite stehenden Parleien, unter Zurück- 
tellung der kleinen Fractionsstreitigkeiten gegen die großen, für Bestand und 
Entwicklung des Staales und der Gesellschaft enkscheidenden Gesichtspunkte 
l eine nähere Fühlung mit der Reicheregierung gebracht und Bertreler der 
uu der Mehrheit ausschlaggebenden Partei bei der Besetzung der höchsten 
Posten der Verwaltung zur aktiven Betheiligung herangezogen würden. Wie 
weit es dem Neichskanzler gelungen ist für seine organisatorischen Projelte 
den Kaiser zu gewinnen und welche Aussichten denselben im n- - 
gewiesen werden dürfen, ist noch unbekannt; selbst die Frage: o 
Bennigsen die Zustimmung der in ihrer Fühlung nach rechts und lium *r 
Mehrheit verschaffenden Partei zu alen wesentlichen Punkten des so um- 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.