432 Däuemarb. (Oct. 7 — Dee. 9.)
Stand des Landsthings beim Alten: stark 34 rechts, kaum ¼ links,
d. h. bäuerlich.
— October. Ausbruch eines Negeraufstandes auf der Insel
St. Croix, durch welchen sehr viel Eigenthum zerstört wird. Die
Pflanzer sind ohne Staalshülfe auf lange hinaus ruinirt.
7. October. Eröffnung des Reichstags ohne große Ceremonien
durch den Conseilpräsidenten Estrup. Die Regierung legt im Folke-
thing das Budget für 1879,/80 vor. Die Lage im Thing hat sich
nicht verändert: der bisherige Präsident Krabbe wird mit 58 Stim-
men wieder gewählt, der Regierungscandidat (von der Rechten) er-
hält nur 9 Stimmen.
19. October. Folkething: erledigt die erste Lesung des Bud-
gets für 1879.80. Dasselbe weist einen Ueberschuß von mehr als
2 Millionen auf. Das Land verdankt dieses allerdings der Oppo-
sition der Linken. Denn hätte sich der Reichstag vor drei Jahren
dagu hergegeben, der Regierung in ihren umfassenden Befestigungs-
pläuen zu willfahren, so hättle Dänemark schon jetzt das schönste
Deficit, und sein Reservesonds, den ihm ein gütiges Geschick statt
des Sundzolls gab, wäre stark in der Abnahme begriffen.
19. November. Folkething: genehmigt mit 56 gegen 25 Stim-
men die interimistische Erweiterung der Unteroffiziersschulen, indem
die Regierung dafür gegen die gemäßigte Linke die Rechte und die
äußerste Linke ausspielt.
Budgetausschuß: die Regierung beantragt eine Anleihe von
1,200,000 Kronen zu Gunsten der Insel St. Croix; die Linke erklärt
jedoch, sie werde die vollständige Ablehnung dieser Anleihe bean-
tragen.
19. November. Der Ex-Kronprinz von Hannover und Prä-
tendent von Hannover, der nunmehrige Hergog von Cumberland, ver-
lobt sich mit der Prinzessin Thyra.
30. November. JFolkething: weist mit 54 gegen 43 Slimmen
die Anleihe für St. Croix an den Budgetausschuß zurück.
9. December. Folkething: verwirft nach einer sehr erbitterten
Debalte die Auleihe für St. Croix mit allen gegen bloß 15 Stim-
men definitiv. Die Regierungspresse greist die Mehrheit des Things
wegen ihrer Haltung aufs heftigste an und macht ihr die schwersten
Vorwürfe, daß man die arme Insel im Stiche lasse und sich dem
Spotte des Auslandes aussegtze.