Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neunzehnter Jahrgang. 1878. (19)

Die ollomannische Nlorle. (Dec. 21—31.) 487 
harren auf der Vereinigung Ostrumeliens mit Bulgarien nach den Inten- 
tionen des Vertrags von St. Stefano und siellen nene Verwickelungen nach 
dem Abzuge der Nussen in Aussicht. 
24. December. (Serbien.) Die Regierung macht der 
Skupschtina eine Vorlage für den Van von Eisenbahnen auf Staats- 
kosten und die Aufnahme einer Anleihe zu diesem Behnfe. 
25. December. (Serbien u. Rumänien) möchten die Juden- 
frage gern umgehen und der Forderung des Berliner Congresses nur 
formell entsprechen. Die Mächte beharren aber auf der thatsäch- 
lichen Ausführung der Berliner Beschlüsse. 
29. December. In Stambul herrscht in Folge der Papier- 
geld-Calamität eine dumpfe Gährung. Die englische Flotte nähert 
sich daher der Stadt wieder. Die türkische Regierung beschließt 
ihrerseits, die Kaimes vollständig einzuziehen. Es fehlt ihr aber 
dagu alle Einsicht in die finanziellen Bedingungen und jedenfalls 
fehlen ihr dazn die finanziellen Mittel ohne eine Anleihe, die ohne 
Garantie Frankreichs oder Englands ganz unmöglich ist. 
30. December. Oeman Pascha intriguirt mit Said Pascha 
gegen den neuen Großvpezier Chaireddin Pascha. 
31. December. Das englische Mitglied der ostrumelischen 
internationalen Commission macht derselben den Vorschlag einer ge- 
mischten europäischen Occupation des Landes nach dem Abzuge der 
Russen. Die Pforte erklärt sich dagegen. Die Mächte unterhandeln 
indeß doch darüber, können sich aber nicht einigen; die Frage wird 
daher zunächst wieder fallen gelassen. 
31. December. Karatheodory Pascha und Ali Pascha werden 
vom Sultan zu den Unterhandlungen mit Rußland betr. Abschluß 
eines definitiven Friedensvertrags förmlich beanftragt und die Unter- 
handlungen darüber beginnen sofort.
	        
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