Allgemeine Ehronik. 15
ergibt 349 A#bigs und Liberale aller Schattirungen, 235 Tories und
63 Home-R
15. April. Eongtero! Das Executivcomité der Nihilisten erläßt ein
gYanz detaillirtes Programm seiner Action.
“ [Deutsches Reich) Der Bundesrath genehmigt seinerseits die
Samoa= Vorlage des Reichskanzlers gegen die Stimmen von Hamburg
und Bremen.
„ „ IRußland.] Nihilislenproceß in Odessa.
16. lHeulsches Reich.] Der Reichstag genehmigt die Militärnovelle auch
in dritter Lesung mit 186 gegen 128 Stimmen. Das Gesetßz ist also
von den Conservativen und den Nationalliberalen gegen die Ultra-
montanen und die Fortschrittspartei rc. durchgesetzt worden.
17. LDeuisches Neich.)] Der Reichstag genehmigt in zweiter Lesung die
Verlängerung des Socialistengesehes, aber nur bis zum 30. September
1884 statt bis zum 31. März 1886, wie die Regierung verlangt
hatte. mit den Stimmen der Conservativen und der Nationalliberalen
gegen diejenigen der Ultramontanen und der Fortschrittspartei 2c.
19. „ Beuisches Reich.] Der Reichskanzler beantragt beim Bundesrath die
Einverleibung Altonas und eines Theils der Hamburgischen Vorstadt
St. Pauli in das Zollgebiet. Hamburg beantragt, die Mahregel
für (nach Art. 34 der UVerfassung) unzulässig zu erklären. Altona
selbst richtet dagegen eine Petition an die Regierung.
I forte — Montenegro.] Die Albanesen vereiteln die Aus-
führung der Convention vom 12. ds. Mts
21. al esterreich-Ungarn: Oesterreich.] Die soderalistische Majorität des
Abgeordnetenhauses sehtt gelegentlich des Budgets eine Resolution zu
Gunsten der Czechisirung der Universität Prag durch.
[Großbriltannien.] Das Cabinet Beaconsfield verlangt seine Ent-
classing. Gladstone wird mit der Bildung des neuen Cabinets be-
22. „ frrer Reich.] Der Reichskanzler beantragt beim Bundes-
rath die Erhebung einer Wehrsteuer von, den von der Wehrpflicht
Befreiten, deren jaͤhrlicher Ertrag auf ca. 20 Mill. M geschäht wird.
— Der Bundesrath genehmigt die neue # Reichskangler lemmtagse
Geschäftsordnung, womit die Kanzlercrisis definiliv gelös
Der Reichstag genehmigt das Wuchergefeh, lehnt “d ndu M
des Grafen Wilhelm Bismarck auf gesetzliche Limitirung des Zins-
fußes fast einstimmig ab.
" lSpanien.] Die Regierung verfpricht dem Nuntins, einen Theil
der aus Frankreich vertriebenen Jesuiten in Spanien zuzulassen i, aber
nur hach specieller Erlanbniß und nicht in die baskischen (carlistischen)
Provin
„ „ nin#tand Nihilistenproceß in Moskau.
26. „ [Deutsches Reich: Preußen.] Die Regierung beschließt definitiv,
vom Landtag in einer Nachsession eine discretionäre Gewalt betreffs
Ausführung der Maigesetze zu fordern.
27. „ ceesterreich-Augorn: Oesterreich.] Die Negierung erlt ein Sprachen-
wwangsgeieg. für Böhmen und Mähren, in dem die deutsche Be-
bollerund ieser Länder eine schwere Beeinträchtigung zhe suchie
erblick .