13. Griechenland.
26. März. Kammer: hat die allgemeine Debatte über das
Budget beendigt und ertheilt als Resultat derfelben dem Ministe-
rium Komunduros mit 99 gegen 93 Stimmen ein Mißtrauens-
votum.
„Die Grundlagen des Budgets entsprechen weder den wahren Be-
dürfnissen des Landes noch einer vortheilhaften Politik,“ so lautet der gegen
das Ministerium Komunduros gerichtete Schlußantrag des oppositionellen Ab-
gae Petmezas und mit 6 Stimmen Mehrheit wird das Ministerium
ge
Komunduros nimmt sofort seine Entlassung und Trikupis
tritt als Ministerpräsident an die Spitze der Regierung.
30. April. Kammer: hat das Budget votirt. Dasselbe zeigt
46,616,857 Dr. in Einnahme und 52,655,455 Dr. in Ausgabe,
also ein Defieit von 6 Mill. Schluß der Session durch kal. Decret.
4. Mai. Das neue englische Ministerium Gladstone beginnt
seine Action in der orientalischen Frage und gegen die Pforte, in-
dem es von den Mächten die stricte Ausführung der Bestimmungen
des Berliner Vertrags fordert, also auch derjenigen, welche die grie-
chisch-türkische Grenzfrage betreffeu.
21. Mai. Der König und die Königin verlassen Athen: die
Königin geht nach St. Petersburg, der König will die Höfe von
London und Paris besuchen.
27. Mai. Auf den Vorschlag Englands haben sich die Mächte
geeinigt, die türkisch-griechische Grenzfrage in einer Conserenz zu Ber-
lin durch die dortigen Botschafter neuerdings zu behandeln und wo
möglich zu erledigen. Vertreter Griechenlands und der Pforte wer-
den von derselben ausgeschlossen.
Anfang Juni. Das Ministerium Trikupis gibt sich große
Mühe, für alle Eventualitälen mililärisch bereit zu sein.
Schulthess. Enrop. Geschichtslalender. XXl. Bd. 33