Full text: Europäischer Geschichtskalender. Einundzwanzigster Jahrgang. 1880. (21)

524 Pereinigte Staaten von Nordamerika. (Mai 15— Sept. 13.) 
Gesetzentwurf betr. Abhaltung einer internationalen Weltausstellung 
in Newyork im Jahre 1883 genehmigt. 
15. Mai. Im Gegenfatz gegen das Lesseps'sche Panama-Canal- 
project ertheilt der Präsident von Nicaragua einer Anzahl ameri- 
kanischer Capitalisten die Concession zum Bau eines Canals über 
irgend einen hiezu am besten geeignet scheinenden Theil dieser Re- 
publik. 
2—9. Juni. Nationalconvention der republikanischen Partei 
für Aufstellung eines gemeinsamen Präsidentschafts-Candidaten der 
ganzen Partei. Dieselbe nimmt einen ganz unerwarteten Ausgang. 
Von vorn herein werden 6 Candidaten zugelassen. Bei der ersten Ab- 
stimmung erhält von 756 Abstimmenden der Gen. Grant 306 Stümn- 
men, wohl die meisten, aber nicht die erforderliche Zahl von 379, und 
erreicht sie auch in einer langen Reihe weiterer Abstimmungen nicht. 
Nachdem sich so die Candidatur Grants als aussichtslos erwiesen, er- 
scheint urplötzlich eine ganz neue Person auf der Bühne: der Senator 
Garfield, auf den sich in der 36. Abstimmung 399 Stimmen ver- 
einigen. Grant erhält noch 306, Blaine 42, Sherman 3, Wafhburne 
3 Stimmen. Senator Conkling, Führer der Anhänger Grants, be- 
antragt nunmehr, Garfield einstimmig zum Candidaten zu ernennen. 
Der Antrag wird angenommen und Garsield einstimmig und „mit 
Enthusiasmus“ als Präsidentschaftscandidat der republikanischen 
Partei und Arthur, früherer Hafencollector von Newyork, in der 
ersten Ballotage zum Vicepräsidenten nominirt. 
23—21. Juni. Die Nationalconvention der democratischen 
Partei in Cincinnati nominirt den General Hancock zu ihrem Can- 
didaten für die Präsidenten= und Hrn. Inglifsh für die Wicepräsi- 
dentenwahl. 
Mitte August. Beginn der eigentlichen Wahlcampagne für 
die Präsidentenwahl. 
Die Wahl wird durch von je dem Staate erwählte Electoren, jetzt im 
Ganzen 369, vollzogen; 185 bilden also die absolute Mehrheit. Von jener 
ersten Ziffer stellt der Norden 231, der Süden 138; die lehteren Stimmen 
sind dem democralischen Candidaten General Hancock sämmtlich sicher; er 
braucht also noch 47 nördliche Stimmen. Die Nepnblikaner haben für Ge- 
neral Garfield bisher ektwa 160 Stimmen sicher; der Kampf wird sich also 
um eine verhältnißmäßig kleine Stimmenanzahl drehen. 
13. September. Die Septemberwahlen geben für die Präsi- 
dentenwahl noch keine Entscheidung. In Maine siegen die Demo- 
craten und die mit ihnen verbündeten Greenbackler. Die Eutschei-
	        
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