Das deutsche Reich und seine einzelnen Glieder. (Okt. 26.) 189
auf 4 Mandaten. Die Provinz stellt. also Fortschritt 3, Nationalliberale 1,
Freikonservative 4, Konservative 7, Polen 14. In Schlesien wurden vom
Fortschritt 3 Mandate erobert und war 2 in Breslau und 1 in Oblau-
Brieg von den Nationalliberalen. Die Sezessionisten behielten ihre in Bres-
lau, Hagenau-Goldberg, Ohlau-Brieg und Hirschberg-Schönau schon inne-
gehabten 4 Mandate und gewannen an letzterem Platze ein weiteres von den
Konservativen; dagegen verloren sie in Glogau-Lüben 2 Mandate an die
Konservativen, wogegen sie jedoch 1 in Haynau- Goldberg von den National-
liberalen erringen konnten, so daß sie unverändert mit 6 Mandaten ver-
bleiben. In dieser Provinz hatten die Nationalliberalen bisher 11 Man-
date inne; davon verloren sie 2 in Breslau und 1 in Ohlau- Brieg an den
Fortschrittt, 1 in Beuthen an das Zentrum, 1 in Görlitz an die Freikon-
servativen, 1 in Waldenburg und 2 in Grünberg-Freistadt an die Konservativen,
endlich 1 in Haynau an die Sezessionisten, so daß ihnen nur 2 Mandate
verblieben, 1 in Görlitz und 1 in Bunzlau-Löwenberg. Das Zentrum be-
hielt seine alten 22 Mandate und gewann in Beuthen-Kattowitz zurück,
ebenso 1 in Kreuzburg, stellt sich also auf 25. Fast ebenso hoch stellen sich
die Konservativen, welche 19 Sitze inne hatten und 5 gewonnen haben (1 in
Waldenburg, 2 in Grünberg-Freistadt von den Nationalliberalen, 2 in
Glogau-Lüben von den Sezessionisten und 1 in Jauer-Bolkenhain von den
Freikonservativen, dagegen ging in Hirschberg-Schönau 1 Sitz an die Sezes-
sionisten verloren). Die Freikonservativen hatten 7 Sitze inne, davon kamen
sie auf 5 zurück durch die Verluste in Beuthen, Rosenberg und Jauer,
während in Görlitz 1 Mandat wieder eingebracht wurde. Die Provinz stellt
also 25 Zentrum, 24 Konservative. 6 Sezessionisten, 5 Freikonservative, 3
Fortschrittler und 2 Nationalliberale. In Sachsen waren die Verän-
derungen wenig einschneidend. Der Fortschritt gewann 1 Mandat in Mag-
deburg von den Nationalliberalen. Die Sezessionisten behielten ihre 3 Man-
date, 2 in Wolmirstedt- Neuhaldensleben , und gewannen 1 in Halle von den
Nationalliberalen, wofür sie Weißenfels einbüßten. Unverändert blieb
das Zentrum mit seinen 2 Mandaten in Heiligenstadt. Die Konservativen
hatten 13 Mandate, welchen Bestand sie behielten, indem sie in Nordhausen
eins an die Freikonservativen abgaben, das sie in Schweinitz-Wittenberg von
ihnen zurückerhielten. Den Freikonservativen gehörten bisher 9 Mandate,
die sich auf 13 erhöhten, indem sie in Mansfeld, Erfurt, Aschersleben von
den Nationalliberalen, in Weißenfels von den Sezessionisten je 1 Mandat
gewannen. Die Nationalliberalen hatten 11 Mandate, mit denen sie auf
6 zurückgingen, durch die Verluste in Erfurt, Mansfeld, Aschersleben an die
Freikonservativen, in Halle an die Sezessionisten, und in Magdeburg an den
Fortschritt. In Schleswig- Holstein behielten die Dänen ihre beiden
Mandate. Der Fortschritt, der 4 gehabt, erhob sich auf 6 durch Gewinne
in Stormarn von den Nationalliberalen, in Steinburg von den Freikonser-
vativen; die Sezessionisten behielten ihr Mandat in Lauenburg. Die National-
liberalen behaupteten ihre 7 Mandate, indem sie den Verlust in Stormarn
an den Fortschritt in Eckernförde von den Konservativen wieder einholten.
Die Freikonservativen behielten nach dem Verlust in Trottau 2 Mandate,
die Freikonservativen 1 in Ploen. In Hannover gewannen weder Fort-
schritt noch Sezession ein Mandat, blieben also von dieser Provinz ausge-
schlossen. Die Nationalliberalen behaupteten ihre 27 Mandate, da sie in
Osterode, resp. Gifhorn von den Freikonservativen resp. Konservativen je 1
Mandat gewannen, die sie in Osnabrück an einen Freikonservativen und in
Nienburg an einen Welfen abtreten mußten. Die Freikonservativen tauschten
das Mandat in Osterrode gegen das in Osnabrück und blieben also auf
ihrem Bestande von 5. Die Konservativen verloren das eine innegehabte