Die Gterreichisch-Angarische Monarchie. (Febr. 19—20.) 265
als 13 Prozent zugenommen haben, während die allgemeine Bevölkerung
kaum um 1 Prozent angewachsen ist; daraus folgt, daß die wirtschaftlichen
Verhältnisse für die Juden ebenso gut wie für die Christen schlecht sind.
Das von der Regierung vorgelegte Wuchergeselh kehrt sich nur gegen zwei
Praktiken der Juden; alle ihre sonstigen Schändlichkeiten bleiben unbehelligt.
Sie schlagen für uns Fleisch aus krepiertem Vieh, schütten Vitriol in den
Schnaps, schütten Sand in das Mehl, machen falsche Ailanzen, vermehren
die Trunkenheit, treiben Handel mit weißen Sllaven. leisten auf Grund des
Talmud falsche Eide, bestechen die Beamten, verkaufen Talmi für Gold
(stürmische Heiterkeit), beschneiden die Kremnihzer Dukaten (minntenlanges
Gelächter), monopolisieren den Handel, vereinigen sich zu allen Lizitationen,
fordern bereits begahlte Schulden ein, bekämpfen das Christentum, verheßen
die Nationalitäten, treiben Börsenspiel und bilden die Plutokratrie, fabri-
zieren öffentliche Meinung durch die jüdischen Journalisten, gründen und
liqnidieren Banken und Syndikate und schreiben Prospekte, wünschen von
den Eisenbahnen Freibillele und Refaktien (schallendes Gelächter), und alle
diese Berbrechen bleiben in den meisten Fällen ungestraft. Wohl sagt man,
das Geseh sei jür die Juden wie für die Chrislen, aber kein Jude kann an-
gegriffen werden, denn alle stehen solidarisch zusammen, und wehe dem, der
sich gegen sie auflehnt. Wir sind wehr= und rechtlos gegen ihre kastenartig
gegliederte Organisation.
19. Febrnar. (Böhmen.) Die vielumstrittene Ergänzungs-
wahl aus dem böhmischen Großgrundbesitze in den Reichsrat (s. 19.
Jan.) fällt mit 215 gegen 187 Stimmen im Sinne der Feudalen
und der Regierung Taaffe gegen die deutsch-liberale Partei aus. Der
bisher in seiner Mehrheit liberale böhmische Großgrundbesitz hat
also dem Druck der Regierung nicht länger zu widerstehen vermocht.
Die Bedentung des Sieges der Regierung läßt sich dahin zusammen-
fassen, daß das Ministerium Taaffe für die nächsten Landtags= und
Reichstagswahlen über die Majorität im böhmischen Großgrund-
besitze verfügt.
Der Antrag Zeithammer, den bis jetzt einheitlichen Wahllörper des
böhmischen Grundbesitzes, dem 23 Wahlen in den Reichsrat zustehen, in
6 gesonderte Wahlkurien zu zerschlagen, ist darum für die Czechen nicht
überflüssig geworden. Denn die jetzige Majorität kann sich morgen wieder
in eine Minorität verwandeln, wenn der Druck nicht mehr ausgeübt wird,
der zu gunsten der Feudalen 4bälig war; von den 6 Kurien aber wären
die Czechen der Majorität in vieren jür alle Zukunft sicher. Dagegen sind
sie der angestrebten Auflösung des Landtags und der Umwandlung desselben
in einen solchen mit csechischer Mehrheit damit noch nicht näher gekommen;
denn im böhmischen Landtage ist die „Wahlreform“ auch daun nicht durch.
zubringen, wenn er aufgelöst wird; dort genügt die einfache Majorität nicht;
die Czechen und Feudalen müßten über die Dreiviertel-Majorität verjügen,
und diese besitzen sie nicht, wenn auch der gesamte deutsche Großgrundbesit
aus dem Landtage verdrängt ist.
20. Februar. (SÖsterreich-Ungarn.) Die Verstärkung der
Truppen in Süddalmatien und der Herzegowina ist nahezu voll-
endet, wobei die Herbeischaffung von 16—18,000 Tragtieren für die