Full text: Europäischer Geschichtskalender. Dreiundzwanzigster Jahrgang. 1882. (23)

358 Großbrilkannien. (März 6 21.) 
Landgerichtshofes und des Landkommissärs von seiner Enquete aus- 
schließt. Die Regierung erklärt die Konzession für ungenügend, zu- 
mal sie nur vom Ausschuß und nicht vom Oberhause selbst ausgehe. 
6. Märg. Unterhaus: versagt Bradlangh, dessen Mandat am 
3. d. von Northampton erneuert worden ist und der sich wiederum 
zur Eidesleislung meldet, neuerdings die Zulassung dazu mit 252 
gegen 242 Stimmen, welche verlangen, daß die Deputierten nach 
Velieben den Eid leisten oder eine Erklärung abgeben können. 
7. März. Oberhaus: Lord Redesdale bringt eine Vill gegen 
die Zulassung von Atheisten in das Parlament ein; dieselbe be- 
stimmt, daß jedes Mitglied der beiden Häuser beim Eintritt feier- 
lich seinen Glauben an den allmächtigen Gott erkläre. Die Bill 
wird in erster Lesung angenommen und in zweiter verworfen. 
8. März. Ein neugebildeter Verein in London beschließt eine 
Resolution zu Gunsten des Bimetallismus. Die Bimetallisten bil- 
den indes in England eine verschwindende Minorität und es ist gar 
nicht daran zu denken, daß England je für sich zum Bimetallismus 
übergehen werde. Wenn es andere thun, so wäre es ihm freilich 
sehr angenehm. 
9. März. Unterhaus: erklärt nach dem Antrage Gladstone's 
die vom Oberhaus beschlossene Untersuchung der Wirkungen der 
irischen Landakte, die eine Entschädigung der betroffenen irischen 
Grundeigentümer aus Staatsmitteln bezweckt, mit 303 gegen 
235, also mit einer Mehrheit von 68 Stimmen, für unzeitgemäß 
und nachteilig. 
20. März. Unterhaus: Die Regierung stellt bez. der Ab- 
änderung der Geschäftsordnung und Einführung der Clotüre die 
Kabinetsfrage. 
23. März. Das Kabinet ist bez. einer Erneuerung der iri- 
schen Zwangsakte, die mit Ende August abläuft, gespalten. Man 
sieht eine Kabinetskrisis voraus: Forster oder der radikale Flügel 
des Kabinets werde weichen müssen; ja man spricht sogar von einer 
eventuellen Auflösung des Parlaments. 
24. März. Unterhaus: lehnt einen verschämten Antrag auf 
Wiedereinführung von Schutzzöllen mit 140 gegen 89 (Tories und 
Parnelliten) Stimmen ab. Es ist selbst der Minderheit damit nicht 
ernst. Die öffentliche Meinung betrachtet Schutzzölle als eine für 
immer abgelhane Sache und die wirklichen Schutzzöllner bilden nur 
eine verschwindende Minorität, ganz ebenso wie die Bimetallisten.
	        
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