6. Die Schweiz.
Anfang Februar. (Vaselstadt.) Das bisherige Kirchenregi-
ment, die Hauptstütze der Orthodorie in der gesamten protestantischen
deutschen Schweiz, wird gestürzt, indem von 24 Ergänzungswahlen
zur Synode 19 zu gunslen der freisinnigen Nichtung ausfallen. Das
Resultat vervollständigt den in Basel im April v. J. gelegentlich
der Erneuerung des Gr. Nates und der Regierung eingetretenen
Umschwung.
23. Februar. Abschluß eines neuen Handelsvertrags mit
Frankreich. Der Bundesrat empfiehlt denselben durch eine Bot-
schaft den Räten zur Genehmigung. Inzwischen gibt er bei den
zunächst Interessierten zu einer heftigen Agitation für und gegen
Veranlassung.
22/26. April. Beide Näte genehmigen den neuen Handels-
vertrag mit Frankreich, der Nationalrat mit 104 gegen 20, der
Ständerat mit 37 gegen 2 Stimmen.
21—21. Mai. Feierliche Eröffnung der Gotthardbahn und
große Festivitäten in Luzern und Mailand, an denen sich schweize-
rische, deutsche und italienische Abgesandte beteiligen.
Anfang Juni. Die neue Landesbefestigungs-Kommission ver-
wirft einstimmig das von der früheren mit nur einer Stimme Mehr-
heit angenommene Prinzip der Errichtung einer Art Centralfestung
am Kreuzungspunkte der wichtigsten Eisenbahnen und erklärt sich
einstimmig für das wohlfeilere System der Ansführung von Ver-
teidigungswerken auf verschiedenen Punkten des Landes.
14. Juni. Beide Räte beschließen auf den Antrag des Bundes-
rats, denselben zu beauftragen, unverzüglich durch das Departe-
ment des Innern die zur vollständigen Vollziehung des Art. 27 der