Full text: Europäischer Geschichtskalender. Dreiundzwanzigster Jahrgang. 1882. (23)

Vereinigte Staaten von Nordamerika. 
7. Jannar. Eine Depesche Lord Granville's nach Washinglon 
wahrt neuerdings die Rechte und Interessen Englands bez. des 
Panama-Kanals und regt eventnell eine internationale Konferenz 
über die Frage an. 
Tie Unionsregierung gehl auf die Anregung nicht ein. Sie beharrt 
auf ihrer überzeugung, daß die englische Auslegung des Vulwer-EClaylon= 
VBertrags, auj den sich England stützt, unbillig und un länglich zur Ver- 
jöhnung der entgegengesetzten Anschaunungen der beiden Nationen sei. 
9. Jannar. Der Präsident Arthur macht in der von dem 
früheren Staatssekretär des Auswärtigen verfolgten Politik der Ein- 
mischung in die südamerikanischen Wirren zwischen Chile und Peru 
eine totale Wendung, widerruft die von Blaine Hrn. Trescott er- 
teilten Instruktionen (s. 1881 3. Dez.) und läßt die projektierte 
Anbahnung einer Konföderalion sämtlicher Staaten Süd= und Nord- 
amerikas (s. 1881 Mitte Nov.) fallen, da sie wenig Anklang ge- 
funden zu haben scheint. 
Depesche Freelinghuisen's au Trescolt: „Der Präsident erlennt Pern 
und Chile als znabängge Mächte an, denen er zu befehlen weder befugt 
noch geneigt ist. Der Präsident widerruft demnach Hru. Blaine's Instruk- 
tionen. Die Vereinigten Staaten sind nur bemüht, ihre freundlichen Dienste 
anzubieten und durch Vernunft und überredung dem Krieg ein Cude zu 
setzen. Da die Vereinigten Staaten jetzt mit der ganzen Welt in Frieden 
leben, hegt der Präsident keinen Wunsch für etwas, was eine teilweise Kon- 
ferenz der Mächle Südamerikas wäre und zu Eifersüchteleien und übelwollen 
führen dürfte. 
25. Januar. Die widerlich rabulistischen Verhandlungen in 
dem Prozeß gegen den Mörder des Präsidenten Garfield, Guitean, 
kommen endlich zum Schluß. Die Jury anerkennt ihn nach kurzer 
Beratung für vollkommen zurechnungsfähig und spricht ihr Verdikt 
32
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.