9. Dänemark.
18. Jannar. Jolkething: überweist das ihm vom Mini-
sterium Estrup am 17. Dezember v. Is. neuerdings vorgelegte
Projekt zur Befestigung Kopenhagens mit einem Aufwande von
72 Mill. Kronen ohne alle Debatte einstimmig an einen Ausschuß
von 15 Mitgliedern. Es ist außer Frage, daß die Opposition ent-
schlossen ist, die Vorlage trotz des dafür in Szene gesetzten Petitions-
sturmes neuerdings einfach abzulehnen.
25. Januar. Folkething: Der Bericht des Finanzausschusses
zeigt, daß die Linke auf allen Gebieten knausern will.
6 Mill. Kronen betragen die an den Forderungen der Regierung vor-
gnonnnen Abstriche. Dadurch sind die auf 2 Mill. Kronen berechneten
Überschüsse auf 8 Mill. gestiegen. Die Hälfte der Abstriche trifft das Ver-
teidigungswesen. 3 Mill. etwa sind weniger bewilligt, als gefordert, und
davon war der größte Teil zur Verstärkung der „Secfestungen. zur Entwicklung
der Flotte und zu Artilleriemakerial nötig. Durch die Verweigerung dieser
Summen wird der Marineminister außer Stand gesetzt, die nötigen Neparaturen
an Kriegsschissen ausführen zu lassen, und es wird ihm unmöglich gemacht,
veraltete Artillerie der Kriegsschiffe durch zeitgemäße neue zu ersetzen. Auf
dem Gebiete der Eisenbahnverwaltung hat der Ausschuß 600,000 Kronen
verweigert für den Umban von einigen Stationen, und doch wird überall so
schlicht und sparsam gebaut wie möglich. Dem Postvesen werden 250,000
Kronen, die es zu seiner Entwicklung bedarf, verweigert. Zwei neue Gesandt=
schaftsposten, Madrid und Haag-Brüssel, miammen veranschagt zu 40,000
Kronen, findet der Ausschuß überflüssig u. f.
Das Thing ermäßigt schließlich uah einige dieser Abstriche,
so daß die Einnahmen sich auf 53,7/00,909 Kronen, die Ausgaben auf
46,996,551 Kronen belaufen, der Uberschuß also 6,704,358 Kronen
beträgt.
19. Märg. Folkething: Da die Bewilligung des Budgets
seitens des Landsthings bis zum 31. März, mit welchem Tage das
Finanzjahr abläuft, zweifelhaft ist, legt die Regierung demselben
ein interimistisches Finanzgesetz für den April vor.
