IV.
Spanien.
2. Januar. Die Kortes lehnen das von der Opposition be-
antragte Tadelsvotum mit 141 gegen 43 Stimmen ab.
16. Januar. Der Minister des Auswärtigen verteidigt die
an der Westküste Afrikas gemachten Annexionen,
die Schutzherrschaft sei auf Ersuchen der spanischen Handelsgesell-
schaften, die sich schon lange in jenen Gegenden befänden, hergestellt worden
und solle ebenso gehandhabt werden, wie dies von den übrigen Mächten in
den betreffenden Gebietsteilen geschehe.
16. Januar. Auf die Interpellation des früheren Ministers
des Auswärtigen, Vega de Armijo, über die Erhebung der spani-
schen Gesandtschaft in Berlin zu einer Botschaft erwidert der Minister
Elduayen,
die wechselseitige Erhebung der Vertretungen in Berlin und Madrid
zu Botschaften sei nicht aufgegeben. Eine ihm vom deutschen Geschäftsträger
am 19. v. M. übergebene Note beweise, daß zwar in Anbetracht der parla-
mentarischen Verhältnisse in Deutschland und auf Grund gegenseitigen Uber-
einkommens die Erhebung der Vertretungen in Madrid und Berlin zum
Range von Botschaften bis auf einen günstigeren Moment verschoben worden,
aber deswegen durchaus nicht aufgegeben sei. Wenn aber, wie es doch
einfach der Fall sei, die Regelung dieser Frage im Hinblick auf die Haltung
des deutschen Reichstages, welcher dem Reichskanzler die Bewilligung der
notwendigsten Kredite verweigert habe, auf kurze Zeit verschoben worden sei,
da die spanische Regierung aus Vorsicht und Höflichkeit unter solchen Um-
ständen die kaiserlich deutsche Regierung nicht habe drängen wollen, so könne
diese Sachlage doch wahrlich nicht Anlaß zu einem Konflikt werden.
7. März. Unterzeichnung des Suluprotokolls. (Vgl. deutsches
Reich.)
11. März. Die Deputiertenkammer lehnt den Antrag der
Liberalen, das stehende Heer zu vermindern, mit 191 gegen 66 Stim-
men ab.