Greßbriiaunien. (Jan. 831. —Febr. 11.) 221
arbeitern beschließt, in der zweiten Hälfte des Mai einen inter-
nationalen Bergarbeiterkongreß in Belgien abzuhalten.
31. Januar. Die britisch-ostafrikanische Gesellschaft
hat die Verwaltung der Inseln Manda und Patta bei Lamu
übernommen und dort die britische Flagge gehißt.
3. Februar. Die englische Regierung weist den Gedanken
zurück, den portugiesischen Streit auf der Antisklavereikonfe-
renz in Brüssel zu erörtern.
6. Februar. Der offiziöse „Standard“ verhält sich gegenüber
den Erlassen des deutschen Kaisers sympathisch, meint aber,
internationale Abmachungen auf diesem Gebiet müßten notwendig
mit der Aufhebung der Schutzzölle verbunden sein. Aehnlich äußern
sich andere Zeitungen; unbedingt zustimmend nur die radikale „Pall
Mall Gazette“.
10. Februar. Kardinal Manning veröffentlicht ein Schrei-
ben, indem er seine Bewunderung für die Erlasse des deutschen
Kaisers ausspricht.
11. Februar. Die Königin eröffnet das Parlament mit
folgender Thronrede:
Lords und Gemeine! Meine Beziehungen zu den anderen Mächten
tragen fortdauernd einen freundlichen Charakter. Eine bewaffnete Macht
unter einem portugiesischen Offizier wurde im Herbst von der Kolonie Mo-
zambique in ein Gebiet entsandt, wo einheimische unter unsern Schutz ge-
stellte Stämme sich befanden. Es kam zu einem Zusammenstoß mit Blut-
vergießen und zu Handlungen, die mit der der Flagge unseres Landes schul-
digen Achtung unvereinbar waren. Die portugiesische Regierung hat jetzt
auf. r* Ersuchen versprochen, die Militärkräfte von besagtem Gebiete zu-
rückzuziehen.
Eine Konferenz der bei der Unterdrückung des Sklavenhandels inter-
essierten Mächte ward nach Brüssel vom König der Belgier berufen. Ich
hoffe, daß die Ergebnisse ihrer Erörterungen die große Sache fördern werden.
Ein Handelsabkommen wurde mit dem Khedive von Aegypten und eine vor-
läufige Uebereinkunft zur Erledigung dringlicher Finanzfragen mit der Re-
gierung Bulgariens eingegangen. Schriftstücke über alle diese Fragen werden
Ihnen vorgelegt werden.
Die von mir mit dem Kaiser von Deutschland und der Republik der
Vereinigten Staaten abgeschlossene Abkunft betreffs der Regierung von Samoa
wird Ihnen mitsamt den Protokollen der Konferenz unterbreitet werden,
ebenso der mit den Vereinigten Staaten abgeschlossene Vertrag zur Ver-
besserung des Auslieferungsrechts. Letzterer erwartet noch die Genehmigung
des Senats. Da der verworrene Zustand des Swazilandes, dessen Unab-
hängigkeit durch die Uebereinkunft von London anerkannt worden ist, Maß-
regeln für eine bessere Verwaltung notwendig machte, sandte ich im Einver-
ständnis mit dem Präsidenten der südafrikanischen Republik einen Kommissar
behufs Erkundigung über die Ansichten der Swazis und der weißen Anfiedler.
Ich werde mit lebhaftem Interesse die Ergebnisse der Konferenz zur
Erörterung der wichtigen Frage der Verbündung der australischen Kolonien