Grehbrilannien. (Febr. 14.—März 17.) 223
in Melbourne bringt der Premierminister von Neusüdwales den
Antrag auf Begründung der nationalen Einheit Austra-
liens ein. Es werden Anträge genehmigt, denen zufolge die Legis-
laturen der verschiedenen Kolonien im Laufe dieses Jahres Dele-
gierte zu einer nationalen australischen Konvention wählen sollen,
welche ermächtigt werden wird, die Bundesverfassung auszuarbeiten.
13. Februar. Der Bericht der Parnell-Kommission
wird veröffentlicht:
Das Hauptergebnis ist, daß Parnell der persönlichen Bekanntschaft
mit den Unbesieglichen und der indirekten Billigung des Mordes im Phönix-
park freigesprochen ist, daß Davitt dagegen als Fenier mit der amerikanischen
amartet in Verbindung stand, um die Selbständigkeit Irlands her-
eizuführen.
13. Februar. Gladstone erklärt im Unterhause:
Er sei nicht gekommen, das Verhalten des Auswärtigen Amtes einer
Kritik zu unterziehen; gleichwohl bedaure er den diplomatischen Zwist mit
einem so alten und schwachen Bundesgenossen wie Portugal. Er müsse jedoch
die Regierung von irgendeiner Neigung, Vorteil aus der Schwäche Portu-
gals zu ziehen, freisprechen. Da Ursache für ein Vorgehen vorhanden war,
ei es viel besser gewesen, daß das Vorgehen ein promptes war; er bedaure
jedoch die kaustische Sprache, in welcher die gerechten Ansprüche Großbritan=
niens geltend gemacht wurden.
6. März. Die „Nordd. Allgem. Zeitung“" meldet offiziös,
die englische Regierung habe die von dem Sultan von Zanzibar
der englischen Gesellschaft auf den Inseln Manda und Patta ge-
währte Konzession für rechtswidrig erklärt, weil der Sultan dazu
nicht berechtigt war.
10. März. Ein Protestmeeting gegen die grausame Behand-
lung Verbannter in Sibirien findet statt.
10. März. In der durch Wochen sich hinziehenden parla-
mentarischen Erörterung des Berichtes der Parnell-Kommission
wird besonders eine Rede des konservativen Lords Churchill vom
11. März bemerkt, welche einen oppositionellen Standpunkt ein-
nimmt.
10. März. Das Amendement Gladstones, betreffend den
Bericht der Parnell-Kommission wird mit 339 gegen 268
Stimmen abgelehnt; am folgenden Tage wird der Antrag der Re-
gierung angenommen, den Bericht protokollarisch zu registrieren.
15. März. Ein Streik der Grubenarbeiter (angeblich
250,000 Personen) bricht aus, wird aber nach fünf Tagen durch
einen Kompromiß beigelegt.
17. März. Bei einer Versammlung der Dockarbeiter in