VI.
Frankreich.
Anfang Januar. Aus der bonapartistischen Partei scheidet
sich eine neue parlamentarische Gruppe aus mit der Bezeichnung
„Republikanische Rechte der Volksabstimmung“ unter
Führung Cuneo d'Ornanos.
14. Januar. Der Deputierte Gerrille-Reache wird veranlaßt,
seine Interpellation wegen einer angeblich geplanten Zusammen-
kunft Carnots mit Kaiser Wilhelm in Brüssel zurückzuziehen.
20. Januar. Als Joffrin, der durch die Ungültigkeits-
erklärung der für Boulanger abgegebenen Stimmen Deputierter
geworden, zum ersten Mal in der Kammer reden will, entstehen
langdauernde Tumulte, infolge derer mehrere Deputierte mit Gewalt
aus dem Saal entfernt werden, und die Boulangisten sowie die
Monarchisten in Masse das Haus verlassen.
24. Januar. Der Pariser Wahlbezirk des ehemals bou-
langistisch gesinnten Abgeordneten Mertineau, der sich von Bou-
langer jedoch losgesagt hatte, zwingt jenen in einer Versammlung
mit Anwendung von Gewalt, sein Mandat niederzulegen. Der
Kammerpräsident Floquet erklärt in der nächsten Sitzung, er sehe
die mit Gewalt abgenötigte Demission für ungültig an und werde
sie, falls sie ihm zugestellt würde, gar nicht verlesen.
29. Januar. Die gesamte Linke der Kammer hält eine
Volksversammlung ab, welche sich gegen Monarchie und Diktatur
erklärt. Die Abgeordneten kommen überein, sich monatlich einmal
zu versammeln.
30. Januar. Den Regierungsblättern zufolge hat der Zar
das Schiedsrichteramt zwischen Frankreich und Holland
in dem Grenzstreit in Guyana abgelehnt, weil Holland Bedingungen