266 Belgien. (Jan. 1. —Febr. 5.)
16. Dezember. Eine Anzahl Ausländer wird wegen anar-
chistischer Umtriebe ausgewiesen.
X.
Belgien.
1. Januar. Der König äußert gegenüber der Glückwunsch-
Deputation des Magistrats, es müsse alles geschehen, um das Los
der invaliden Arbeiter zu verbessern; er betont ferner die Not-
wendigkeit der Einführung allgemeiner Wehrpflicht.
16. Januar. Die Regierung legt einen Gesetzentwurf wegen
Errichtung von Unterstützungskassen für verunglückte Ar-
beiter vor.
29. Januar. Die Kammer beschließt die Zulassung der
Frauen zu medizinischen Berufsarten und verweigert sie zu juri-
stischen.
31. Januar. Eine Untersuchung gegen die Schriftsteller
Foucault de Mondion und Nieter wegen Abdruckes teilweise
gefälschter Aktenstücke in der „Nouvelle Revue“ führt zu der
Ermittelung, daß beide auch bei der Abfassung der im Jahre 1887
dem Zaren in die Hände gespielten angeblich belgischen Aktenstücke
beteiligt gewesen.
1. Februar. (Brüssel.) Der Antisklaverei-Kongreß lehnt
den belgischen Vorschlag des gänzlichen Verbotes der Einfuhr von
Feuerwaffen, welchen die Hauptmächte bekämpften, ab. Dagegen
nimmt die Spezialkommission folgenden vermittelnden Vorschlag,
wenigstens grundsätzlich, an: „Jeder Kolonialstaat soll auf eigenem
Gebiete die Einfuhr von Feuerwaffen beaufsichtigen und die den
Sklavenhändlern bestimmten Sendungen auphalten."“
3. Februar. Es findet in Jumet eine konstituierende Ver-
sammlung des Landesvereins der Bergleute statt. Die Füh-
rung übernimmt ein Ausschuß mit je zwei Mitgliedern aus jedem
Becken. Das Programm lautet wie das der sozialistischen Arbeiter-
partei: allgemeines Stimmrecht und Achtstundentag.
5. Februar. (Kammer.) Bei der Beratung des Budgets des
Auswärtigen befragt Carlier den Minister des Auswärtigen bezüg-