Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Sechster Jahrgang. 1890. (31)

Dãnemark. (Jan. 3. — April 1.) 275 
gesandt werden, er nehme sie unter seinen heiligen Schirm und Schutz. 
Kraft des Gesetzes bin ich während ihrer Minderjährigkeit berufen, als Re- 
gentin des Königreichs die Königliche Regierung wahrzunehmen. Indem 
ich auf Den vertraue, in dessen Hand das Los der Fürsten und Völker ist, 
nehme ich die mir anvertraute Regierungspflicht auf mich und thue dies mit 
der Bitte, daß ihre Erfüllung in jeder Hinsicht zum Heil des Landes und 
Volkes und zur Befestigung des Königreichs dienen möge. Wir wollen und 
befehlen, daß diese Bekanntmachung in allen Gemeinden des Reichs an- 
geschlagen und da verkündet werde, wo solches gebräuchlich ist, und daß sie 
im Staatsblatt erscheinen soll. 
Palast Het Loo, den 24. November 1890. Emma.“ 
9. Dezember. (Luxemburg.) Der Großherzog leistet den 
Verfassungseid und notifiziert demnächst seine Thronbesteigung den 
Großmächten durch besondere Abgesandte. 
  
XII. 
Dänemark. 
3. Januar. Auflösung des Folkethings; die Neuwahlen 
werden für den 21. Januar anberaumt. 
21. Januar. Die Wahlen zum Folkething ergeben der 
Opposition einen Zuwachs von 3 Sitzen, in Summa 78 Sitze; die 
Regierungspartei erringt 24 Sitze. 
23. März. Anstatt der zurückgezogenen Vorlage betreffend 
die Befestigung Kopenhagens von der Seeseite bringt der 
Kriegsminister Bahnson zur dritten Lesung der Budgetvorlage im 
Volksthing eine Kreditforderung zu demselben Zwecke ein. — Die 
Presse betont, daß der Konflikt hierdurch geschärft sei. 
24. März. (Folkething.) In Beantwortung einer Inter- 
pellation erklärten der Kriegsminister und der Marineminister, 
sozialdemokratische Arbeiter könnten keine Anstellung in 
Staatswerkstätten erhalten, da sie einem fremden Willen unter- 
worfen seien. In Anlaß dieser Erklärungen bringt Graf Holstein- 
Ledreborg im Folkething eine motivierte Tagesordnung ein, welche 
es mißbilligt, daß der Staat als Arbeitgeber einen Druck auf die 
politische Ueberzeugung der Arbeiter ausübe. Die Tagesordnung 
wird mit 61 gegen 19 Stimmen angenommen. 
1. April. Die Reichstagssession wird geschlossen. In der 
18“
	        
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