276 Schweden. (Febr. 26.)
Schlußsitzung des Folkething bringt die Opposition eine Reso-
lution ein, welche auf das entschiedenste gegen die vom Landsthing
angenommene Resolution Verwahrung einlegt, nach welcher das
Folkething daran schuld sei, wenn kein regelmäßiges Budget zu
stande käme.
2. April. Da das Folkething die Budgetberatung nicht
beendet hat, erscheint ein Dekret der Regierung, nach dem
die Steuern provisorisch weiter zu erheben und die für
die Staatsverwaltung nötigen Ausgaben übereinstim-
mend mit der Budgetvorlage zu leisten sind.
11. April. In der Sitzung des Staatsrates wird der Kriegs-
minister, in Uebereinstimmung mit dem provisorischen Finanzgesetze,
ermächtigt, im laufenden Etatsjahre 3½ Millionen Kronen zur
Befestigung Kopenhagens von der Seeseite aus, zu verwenden;
es sind dafür insgesamt 9 Millionen veranschlagt und soll die
Befestigung binnen 3 Jahren vollendet sein.
1. Mai. Eine Sozialistenversammlung von 20,000 bis
30,000 Angehörigen 50 verschiedener Vereine findet statt. Die
sozialistischen Reichstagsdeputierten erklären den Normalarbeitstag
als Mittel zur Realisierung des sozialistischen Staates.
7. Oktober. (Reichstag.) Der Finanzminister legt das
Budget vor:
Dasselbe weist auf: an Gesamteinnahmen 54½ Millionen Kronen,
an Gesamtausgaben 59 Millionen. Es ergibt sich mithin ein Defizit von
4½ Millionen. Als zweiter Beitrag zur Befestigung Kopenhagens von der
See sind 3 Millionen veranschlagt. Der Kassenbestand ist mit 30 Mil-
lionen, der Reservefonds mit 18 Millionen angegeben.
20. Dezember. Im Folkething wird ein Initiativantrag
(Hörup), betreffend die Altersversorgung Unbemittelter einge-
bracht. Der Minister des Innern spricht sich dagegen aus.
— — —
XIII.
Schweden und Norwegen.
1. Schweden.
26. Februar. Der Reichstag richtet an die Regierung das
Gesuch, die Handelsverträge mit Frankreich und Spanien
zu kündigen.