Rußland. (Febr. 4. -14) 281
über massenhafte Niedermetzelung von Verbannten in der
Provinz Jakutsk.
4. Februar. Gewissen aus Persien zu importierenden Waren
wird Zollfreiheit gewährt.
5. Februar. In Bulgarien werden bei der Verhaftung
Panitzas Schriftstücke gefunden, welche eine aufreizende Thätigkeit
des russischen Gesandten Hitrowo in Brukarest bekunden.
5. Februar. Die Regierung genehmigt den für das Jahr
1892 nach Petersburg zu berufenden internationalen Eisen-
bahnkongreß.
7. Februar. Anläßlich der Erlasse des deutschen Kai-
sers, besonders desjenigen, welcher eine internationale Konferenz
über die Arbeiterfrage in Anregung bringt, bemerkt das „Journal.
de St. Petersbourg“:
„Als die Schweiz die europäischen Mächte zur Beratung der Arbeiter-
fragen einlud, mußte es Männern von Ueberzeugung scheinen, daß es der
Schweiz einigermaßen an dem nötigen Ansehen und Prestige fehle. Nur
eine starke Regierung, die sich ihrer Macht bewußt ist, konnte ein solches
Werk versuchen, denn im Falle eines Mißerfolges verfügt sie über die nötigen
Mittel, um zu verhindern, daß der öffentliche Friede und die nationale Ar-
beit von denen gestört werde, welche die Absichten selber entweder falsch ver-
standen haben oder zu entgegengesetzten Zwecke ausbeuten wollten. Man
wird überall mit lebhaftem und sympathischem Interesse den verschiedenen
Phasen des Unternehmens folgen.“
7. Februar. Ein in Sachen der lutherischen Kirche ein-
gesetzter Ausschuß beantragt: künftig die Geistlichen ausschließ-
lich durch den Minister des Innern ernennen zu lassen, sämtliche
Ländereien der Kirche einzuziehen, die theologische Fakultät in
Dorpat aufzuheben und an ihrer Stelle in Petersburg ein luthe-
risches Seminar zu errichten.
7. Februar. Die Truppen in Ostsibirien an der chine-
sischen Grenze werden verstärkt.
7. Februgr. Nachdem Holland seine Vorbehalte hat fallen
lassen, nimmt der Zar das Schiedsrichteramt in dem fran-
zösisch-Holländischen Grenzstreite an (s. Holland).
10. Februar. Das Mitglied des Reichsrats Graf Walujew,
zuletzt Präsident des Ministerkomitees, früher Domänenminister,
noch früher Minister des Innern, stirbt.
14. Februar. Die bereits im Jahre 1881 grundsätzlich ent-
schiedene Schließung des deutschen Hoftheaters wird amtlich
zum 1. Juni angekündigt. Die französische Truppe bleibt bestehen.
14. Februagr. Der Gesandte in Bukarest, Hitrowo,