256 Erosbritamien. (Juni 24.— 28.) 
Schwierigkeiten; er rate den Arbeitern, die Angelegenheit im eigenen 
Interesse nochmals gründlich zu prüfen. 
24. Juni. Gladstone entwickelt in einem Aufruf an seine 
Wähler in Midlothian sein Programm für die nächste Wahlkam- 
pagne. Danach stellt er in dem Aufruf als die wichtigste Frage, 
die es zu entscheiden gelte, die irische Frage hin. Nach deren Lö- 
sung werde das Parlament seine Aufmerksamkeit auch den An- 
gelegenheiten der anderen Teile des vereinigten Königreichs widmen 
können. Gladstone betont die Notwendigkeit, die Lage der Arbeiter 
zu verbessern, hauptsächlich durch eine Umgestaltung des bei der 
Einschreibung in die Wählerlisten befolgten Systems und durch eine 
Herabminderung der Arbeitsstunden, sowie durch eine Reform des 
Systems der Erlaubniserteilung für den Verkauf von Getränken. 
Auch sei eine Verbesserung der Lage der Bergarbeiter anzustreben. 
Gladstone billigt die Maßnahmen der gegenwärtigen Regierung be- 
züglich der Gesetze über die Lokalverwaltung und den Ankauf kleiner 
Landgüter. Er schließt seinen Aufruf mit einem Dank an seine 
Wähler für das ihm geschenkte Vertrauen und bittet, ihm einen 
neuen Beweis davon zu geben. 
25. Juni. Der erste Lord des Schatzes Balfour führt in 
einer an seine Wähler gerichteten Wahladresse die bekannten Argu- 
mente der Konservativen gegen Homerule an und spricht sich als- 
dann zu Gunsten von Maßnahmen dafür aus, daß das Gesetz, 
betreffend die Verantwortlichkeit der Arbeitgeber bei Unglücksfällen 
ihrer Angestellten, ergänzt und daß die Lokalregierung in England 
weiter ausgedehnt und auch auf Irland erstreckt werde. Der Wahl- 
erlaß empfiehlt ferner Maßnahmen zur Regelung der Streitigkeiten 
zwischen Arbeitgebern und Arbeitern, zur ausgedehnteren Benutzung 
von Sparkassen, zur Unterstützung alter und bedürftiger Personen, 
zur Reform des bestehenden Einschreibesystems für die Wählerlisten, 
sowie zur Vorsorge für die Verteidigung des Reiches. 
25. Juni. Chester Gladstone wird bei der Wahlagitation 
am Auge verwundet durch ein Stück Brot, das ihm eine alte Frau 
an den Kopf wirft. 
28. Juni. Das Parlament wird mit folgender Thronrede 
geschlossen: 
Mylords und Gentlemen! Die Zeit ist gekommen, da es angebracht 
ist, daß der Wahlkörper des Landes durch den Zusammentritt eines neuen 
Parlaments zu Rate gezogen werde. Ich habe Sie deshalb zu einer 
früheren Periode als üblich zur Vertagung des Parlaments berufen. Ich