Rumänien. (Febr. 16.—Mitte Okt.) Serbien. (Mitte Jan. —März 24.) 311
XVI.
Rumänien.
16.—21. Februar. Wahlen. Großer Sieg des Ministeriums
Caturgiu-Carp. Insgesamt sind 151 Konservative und 32 Oppo-
sitionelle aller Schattierungen gewählt.
7. März. Eröffnung des Parlaments durch den König.
Anf. Juni. Die Verlobung des Thronfolgers mit der Prin-
zession Marie von Edinburg findet am Berliner Hofe statt.
Mitte Oktober. Konflikt zwischen Griechenland und Ru-
mänien. Vgl. Griechenland.
XVII.
Serbien.
Mitte Januar. Der österreichische Gesandte ermahnt die ser-
bische Regierung, die bulgarischen Flüchtlinge in ihrem Lande gut
zu beaufsichtigen und keine Störung der Ruhe Bulgariens durch
dieselben zu dulden.
24. März. Nach langer, heftiger Debatte wird die Entlassung
König Milans aus dem Staatsverbands, die ihn von jeder weiteren
Einwirkung auf Serbien ausschließen soll, mit 80 gegen 13 Stimmen
von der Skupschtina angenommen.
Milan hat den Akt durch folgendes Schreiben eingeleitet:
„An die königlichen Regenten!
Anknüpfend an meinen Akt vom 30. März d. J., welchen ich an
Sie gerichtet habe, und nach dessen Mitteilung die Skupschtina an demselben
Tage die bekannte Resolution gefaßt hat, beehre ich mich, Sie zu benach-
richtigen, daß ich, geleitet von denselben Gründen und Erwägungen, mich
entschlossen habe, noch weiteres, und zwar das größte und letzte Opfer diesem
Ziele zu bringen. Dieses Opfer besteht darin, daß ich Ihnen, königliche
Regenten, hiermit feierlich erkläre, daß ich mit gegenwärtigem Akte, welcher
für mich verbindliche Kraft hat, freiwillig und für immer der Mitgliedschaft
des serbischen Königshauses, sowie allen Rechten und Pflichten entsage, welche
mit dieser Mitgliedschaft nach der Verfassung und den Landesgesetzen ver-
knüpft sind. Daraus folgt von selbst, daß die Aufsicht übrr die Erziehung
Sr. Majestät des Königs Alexander, welche mir dem Art. 72 der Verfassung
gemäß zustand, nach dem Geiste und Sinne dieses Artikels auf Sie, könig-
liche Regenten, übergeht, infolge dessen auch die Vormünder der Civilliste
Sr. Majestät des Königs Alexander fortan von Ihnen ihre Weisungen
erhalten, Ihnen Rechnungen vorzulegen und von Ihnen Entscheidungen zu