XIX.
Nord-Amerika.
15. Januar. Abschluß eines Literar-Abkommens zwischen den
Vereinigten Staaten und Deutschland (ratif. 15. April).
1. März. (Washington.) Der englische Gesandte Paunce-
fote und Staatssekretär Blaine unterzeichnen eine Konvention über
die Regelung der Frage betreffend den Robbenfang im Behrings-
meer durch ein Schiedsgericht.
Ende März. (Washington.) Heftige Währungskämpfe im
Repräsentantenhause.
14. April. Der anläßlich der Vorfälle in New-Orleans vom
14. März 1891 hervorgerufene Zwischenfall wird durch die zwischen
dem Staatssekretär Blaine und dem italienischen Botschaftssekretär
Imperiali di Francavilla ausgetauschten Noten beigelegt und die
diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern werden wieder
hergestellt.
Seitens der amerikanischen Regierung sind Imperiali 125,000 Francs
zugestellt worden zur Verteilung an die Familien der bei jenen Vorfällen
um das Leben gekommenen Italiener. Dieser Summe war eine Note des
Staatssekretärs Blaine beigefügt, in welcher es heißt, obwohl an jenen Vor-
gängen die Vereinigten Staaten nicht direkt Schuld tragen, so hielten letztere
es doch für eine heilige Pflicht, die zu erfüllen sie gern bereit seien, daß die
nationale Regierung Italien eine hinreichende Entschädigungssumme zahle,
welche die italienische Regierung unter die Familien der Opfer jener Vor-
fälle verteilen möge. Die von dem Präsidenten der Vereinigten Staaten
erlassenen Instruktionen ließen hoffen, daß durch dies Arrangement jenem
unglücklichen Vorfalle ein Ende gesetzt werde und daß die früheren guten
Beziehungen zwischen Italien und den Vereinigten Staaten wieder dauerhaft
hergestellt würden, sowie daß kein mißlicher Zwischenfall sie jemals mehr
stören könnte. In seiner Antwort erklärt Imperiali er nehme Akt von den
Erklärungen Blaines und fügt gleichzeitig hinzu, die italienische Regierung,
welche bereits mit Vergnügen von den Erklärungen des Präsidenten Harrison
in dessen Botschaft an den Kongreß Keuntnis genommen habe, halte jetzt