320 Nerd-Amerika. (Oltober 10.—Dezember 7.)
bin ich sicher, hat die Ehre und der Einfluß der Vereinigten Staaten so-
wohl in nationaler wie kommerzieller Beziehung in höherer Achtung in
beiden Hemisphären gestanden, als jetzt.“
10.—13. Oktober. Kolumbusfeier in New-York.
21. Oktober. (Chicago.) Die Weltausstellungsgebäude werden
mit großer Feierlichkeit eingeweiht.
8. November. Wahl der Präsidentschafts-Wahlmänner. Sieg
der demokratischen Partei; wahrscheinlich für Cleveland 290, für
Harrison 128 und für Weaver 26 Stimmen.
Der Senat wird aus 45 Demokraten, 38 Republikanern und
5 Vertretern der Volkspartei bestehen.
15. November. (Newyork.) Der Einwanderungskommissar
ordnet an, keinen Einwanderer durchzulassen, welcher nicht mit
einer Eisenbahnfahrkarte, einem Gepäckscheine und 10 Dollars Geld
versehen ist.
6. Dezember. (Washington.) Die Botschaft des Präsidenten
Harrison an den Kongreß beginnt mit einem Hinweise auf die
äußerst günstige Lage des Handels und der Industrie der Ver-
einigten Staaten, welche niemals vorher sich eines solchen Wohl-
standes erfreuten. ·
Das Resultat der Präsidentenwahl müsse vom Lande acceptirt werden;
es müsse angenommen werden, daß der gegenwärtige Schutzzolltarif abge-
schafft und durch einen den Zwecken der Staatsrevenuen dienenden Tarif
ersetzt werden solle. Der Präsident empfiehlt, die Frage der Tarifrevision
ganz dem neuen Kongresse zu überlassen; er bedauere nur, daß diese Arbeit
hierdurch um drei Monate verzögert werde, denn die Aussicht auf große
Aenderungen der Tarife führe notwendig eine Unthätigkeit der Geschäfte
und eine Beschränkung der Produktion herbei. In Folge der wenig freund-
lichen Haltung der Regierung von Kanada empfiehlt der Präsident dem
Kongresse, einen amerikanischen Kanal um den Niagarafall herum zu bauen
und damit eine Verbindung für Schiffe zwischen den großen Seen und einem
Unionshafen herzustellen. Er sei vollständig einverstanden mit dem Vor-
schlage, einer den Nicaraguakanal bauenden Gesellschaft eine offizielle Unter-
stützung zu gewähren. Falls es der Münzkonferenz nicht gelinge, ein prak-
tisches Resultat zu erzielen, dürften die Handelsverhältnisse die noch abge-
neigten Staaten zwingen, sich mit der Union zu vereinigen, um eine Ver-
mehrung des gemünzten Geldes zu sichern, welches zum Betrieb des Welt-
handels erforderlich sei. Die Vereinigten Staaten müßten dem Goldabflusse
nach Europa durch eine geeignete Gesetzgebung begegnen.
7. Dezember. (Washington.) Der Jahresbericht des Schatz-
sekretärs stellt fest, daß die Staatseinnahmen im vergangenen Jahre
425,868,260 Dollars, die Staatsausgaben 415.953,806 Dollars
betragen haben. Die Einnahmen haben sich um 32,675,972 Dollars
gegen das Vorjahr vermindert, zumeist infolge Rückganges der
Zolleinnahmen. Ende des Jahres befanden sich 120,992,377 Dol-