XX.
Nord-Amerika.
27. Januar. (New-ork.) Der frühere Staatssekretär Blaine f.
15. Februar. Präsident Harrison richtet an den Senat eine
Botschaft betreffend Hawaii. Dieselbe ist begleitet von einem Ver-
tragsentwurf betreffend die Annektierung der Hawaischen Inseln
durch die Vereinigten Staaten und zwar unter einer provisorischen
Regierung. Der Senat trat sofort in die Beratung der Botschaft ein,
in welcher die Genehmigung des Vertrages befürwortet wird.
In der Botschaft heißt es im Interesse der Sicherheit der Vereinigten
Staaten und des Weltfriedens müßten die Vereinigten Staaten Hawaii
annektieren. Die Rechte der sich in Hawaii aufhaltenden Ausländer würden
nach den Verträgen respektiert werden. Die gegenwärtige Regierung werde
im Amte bleiben; es solle ein Kommissar ernannt werden mit der Befugnis,
die von der Regierung vorgenommenen Akte eventuell für ungültig zu
erklären; die Handelsbeziehungen und die auswärtigen Beziehungen würden
unverändert bleiben. Bis zu einer neuen Gesetzgebung würden die Ver-
einigten Staaten eine Schuld von 3,250,000 Dollars aufnehmen und der
Königin von Hawaii jährlich 20,000 Dollars, der Prinzessin Kainlani, der
Thronfolgerin, die Summe von 150,000 Dollars zahlen.
3. März. Präsident Harrison unterzeichnet die Bill Chandler.
Nach dieser Bill Chandler erstreckt sich das Verbot der Einwanderung
nach den Vereinigten Staaten auf Personen im Alter von über 16 Jahren,
welche verkrüppelt, erblindet oder des Lesens und Schreibens unkundig sind,
auch Personen, die mit körperlichen Gebrechen behaftet sind, welche dem
Staate zur Last fallen können und endlich auf Mitglieder von Vereinigungen,
welche verbrecherische Bestrebungen gegen Leben und Eigentum begünstigen.
4. März. Präsident Cleveland tritt sein Amt an und hält
dabei folgende Ansprache:
„Mitbürger! Gehorsam dem Auftrage meiner Landsleute stehe ich
im Begriffe, mich ihrem Dienste zu widmen unter der Sanktion eines feier-
lichen Ausdruckes des Vertrauens und persönlicher Zuneigung, welche mich
zu diesem Amte berufen haben. Während jeder amerikanische Bürger mit
dem größtem Stolze und Enthusiasmus das Wachstum und die Ausdehnung
unseres Landes betrachten muß, haben wir beständig jedes Symptom gefähr-
licher Schwäche zu beobachten, welche unsere nationale Stärke bedroht. Ein