Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunter Jahrgang. 1893. (34)

304 Rerd:Imeriia. (März 4.) 
Es führt auch zu eiuer wilden und rücksichtslosen Zahlung von Pensionen, 
welche die Grenzen dankbarer Anerkennung patriotischer Dienste überschritten 
und zum Mißbrauch der schnellen und edlen Hilfe des Volkes für die bei 
Verteidigung des Landes Verstümmelten führen. Jeder nachdenkende Ameri— 
kaner muß die Wichtigkeit erkennen, welche in der Bekämpfung der Ansicht 
liegt, daß Einfachheit und Sparsamkeit im öffentlichen wie im privaten 
Leben überflüssige Tugenden seien. Unter unserer Regierung wird die Ver- 
schwendung öffentlicher Gelder ein Verbrechen sein gegen die Mitbürger und 
eine Mißachtung der Bemühungen unseres Volkes, die Einfachheit und Spar- 
samkeit, diese starken nationalen Charakterzüge, zu bewahren. 
Es ist die volle Aufgabe einer ehrlichen und guten Regierung, daß 
die öffentlichen Ausgaben nur begrenzt sind von der öffentlichen Notwendig- 
keit und daß diese wieder gemessen wird durch die Regeln der absoluten 
Sparsamkeit. 
Um das Vertrauen und die Kompetenz der Beamten zu sichern und 
von der politischen Thätigkeit die Wut nach Bereicherungen zu entfernen, 
wird eine Reform des Beamtendienstes einen Platz in unserer Politik und 
Gesetzgebung finden. Die Wohlthaten, welche durch diese Reform gewonnen 
werden, sind derart, daß sie zur eifrigen Unterstützung und zur Ermutigung 
derer anspornen, welche unser öffentliches Beamtentum gebessert sehen wollen 
und die Hoffnung hegen, daß es die Reinheit und politischen Methoden, 
das politische Denken und Empfinden heben werden. Die Existenz einer 
ungeheueren Anhäufung von Unternehmungen und Vereinigungen von ge- 
schäftlichen Interessen, die zu dem Zweck gebildet sind, die Produktion und 
die Preise zu bestimmen, ist unvereinbar mit der freien Arbeit, welcher jede 
unabhängige Thätigkeit offen steht. Gesetzmäßige Konkurrenz in geschäft- 
lichen Dingen sollte nicht unmöglich gemacht werden durch eine erzwungene 
Begünstigung des Verlangens nach Bereinigungen, welche die Macht, zu 
zerstören haben. Und dem Volke ist nicht damit gedient, die Billigkeit zu 
verlieren. Diese Vereinigungen und Trusts bilden häufig Verschwörungen 
gegen die Interessen des Volks und in all ihren Phasen find sie unnatürlich 
und unserem amerikanischen Gefühl von Redlichkeit zuwider. So weit sie 
durch die Bundesgewalt erreicht und eingedämmt werden können, sollte die 
oberste Regierung unseres Volks gegen ihre Einflüsse und Unternehmungen 
schützen. Die Treue gegen die Grundsätze, auf denen unser Regiment ruht, 
verlangt pofitiv, daß die jedem Bürger gewährleistete Gleichheit vor dem 
Gesetz gerecht und billig gegen alle Teile des Landes ausgeführt werde. 
Der Genuß dieses Rechts folgt dem Bürgerrecht überall; und unbeherrscht 
durch Farbe oder Rasse verlangt es Anerkennung amerikanischer Mannheit 
und Bravpheit. Unsere Beziehungen zu den bei uns wohnenden Indianern 
legten uns unentrinnbare Verantwortlichkeiten auf. Menschlichkeit zwingt 
uns, sie mit Nachsicht zu behandeln und in unseren Beziehungen zu ihnen 
ehrlich zu sein und ihre Rechte und Interessen zu achten. Alle Anstreng- 
ungen sollten gemacht werden, um sie durch Zivilisation zur Selbsthilfe und 
zum unabhängigen Bürgerrecht zu erziehen. Inzwischen sollten sie stets 
gegen die Gier gewissenloser Menschen verteidigt und gegen alle bösen Ein- 
flüsse und Versuchungen geschützt werden. 
Das Volk der Vereinigten Staaten hat entschieden, daß heute die 
Kontrolle über seine Regierung, sowohl Legislative als Exekutive, derjenigen 
politischen Partei übergeben werden soll, die fah in der positivsten Weise 
für eine Tarifreform verpflichtet hat. Es hat sich also zu Gunsten eines 
erechteren und billigeren Systems der Bundesbesteuerung entschieden. Die 
änner, die es zur Ausführung seiner Absichten erwählt hat, sind durch 
ihre Versprechungen nicht weniger gebunden als durch den Willen ihrer
	        
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