Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Elfter Jahrgang. 1895. (36)

Schneit. (Mai 19.—Dezember 22.) 275 
19. Mai. (Zürich.) Ablehnung der Erbschaftssteuer. 
In der kantonalen Abstimmung wird das Gesetz über die Erbschafts- 
steuer mit obligatorischer Inventarisation in jedem Todesfall und Besteue- 
rung auch des elterlichen Erbteiles mit 34190 gegen 21 378 Stimmen 
verworfen. 
Juni. (Bern.) Das Militärgesetz wird vom Nationalrat 
(10. Juni) und vom Ständerat (21. Juni) genehmigt. 
14. Juni. (Bern.) Der Nationalrat nimmt das Eisen- 
bahngesetz an mit 94 gegen 22 Stimmen. 
26. Juni. (Bern.) Der Nationalrat genehmigt die Vor- 
lage über die Errichtung einer rein staatlichen Bundesbank mit 
89 gegen 27 Stimmen. 
15./16. August. (Bern.) Der Nationalrat genehmigt das 
Handelsabkommen mit Frankreich mit 108 gegen 18 Stimmen 
(15. Aug.), der Ständerat mit 26 gegen 10 Stimmen (16. August). 
29. September. Eine Volksabstimmung verwirft den 
Gesetzentwurf, wonach Herstellung und Verkauf der Streichhölzer 
dem Bunde übertragen werden sollte. 
3. November. Ablehnung des Militärgesetzes. 
In der Volksabstimmung werden die neuen Militärartikel mit 
252 000 gegen 185 000 Stimmen verworfen, ebenso von den einzelnen Kan- 
tonen mit 17½ gegen 14½ Stimmen. Angenommen haben nur Zuürich, 
Bern, Basel Stadt, Aargau und Thurgau. 
November. Das Budget für 1896 weist auf an Einnahmen 
78885000, an Ausgaben 79 5900000 Franken. 
25. November. In der Simplonkonferenz erklärt sich Italien 
bereit 1½ Millionen Lire 99 Jahre lang zur Jura-Simplonbahn 
beizusteuern. 
13. Dezember. (Bern.) Der Ständerat genehmigt die Bundes- 
bankvorlage mit 24 gegen 17 Stimmen. 
Der ganze Reingewinn der Bank wird den Kantonen überlassen. 
Der Bankrat soll ausschließlich vom Bundesrat gewählt werden. 
19. Dezember. (Bern.) Der Ständerat genehmigt mit 35 
gegen 3 Stimmen das Eisenbahnrechnungsgesetz. 
22. Dezember. (Zürich.) Volksabstimmung über Tierschutz. 
In der Volksabstimmung wird der Antrag auf gänzliches Verbot 
der Vivisektion mit 39 476 gegen 17297 Stimmen abgelehnt; hingegen der 
Gegenvorschlag des Kantonrates für Tierschutz, der den Forderungen und 
Wünschen der Wissenschaft in weitschützendem Maße Rechnung trägt, mit 
35 191 gegen 19 554 Stimmen angenommen. 
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