Schweden und Norwezen. (Juni 1.— Oktober.) 283
1. Juni. (Stockholm.) Der Minister des Auswärtigen
Lewenhaupt tritt zurück. Sein Nachfolger wird Graf Douglas.
7. Juni. (Christiania.) Das Storthing fordert Verhand-
lungen mit Schweden über das Konsulatswesen und die Leitung
der Auswärtigen Politik.
Juni. (Christiania.) Vergebliche Versuche ein gemäßigtes
Kabinett zu bilden.
5. Juli. (Christiania.) Diplomatie und Konsulatswesen.
Das Storthing bewilligt mit großer Mehrheit die Voranschläge für
die gemeinsame Diplomatie und das Konsulatswesen und beschließt, Schweden
die Ausgaben zu ersetzen, die es für Norwegen bei diesen Posten aufgewendet
hat. (Vgl. 1894 S. 293, 358).
6. Juli. (Stockholm.) Ankunft des deutschen Kaisers.
12. Juli. (Stockholm.) Handelsvertrag.
Die Regierung beschließt im gemeinsamen schwedisch-norwegischen
Staatsrate, daß der schwedisch-norwegische Handelsvertag am 12. Juli 1897
außer Kraft treten solle und daß Verhandlungen zwischen den beiden
Reichen über neue Bestimmungen eingeleitet werden sollen.
15. Juli. (Christiania.) Das Storthing beschließt, daß
die Besetzung erledigter Professuren dem Storthing vorgelegt wer-
den soll.
17. Juli. (Christiania.) Die Apanagen im Storthing.
Das Storthing beschließt die Apanagen des Königs und des Kron-
prinzen unverändert beizubehalten, mit 58 gegen 56 Stimmen. Die Rechte
hatte beantragt, die Apanagen zu der ursprünglichen Größe zu erhöhen,
wie sie vor der Herabsetzung im Jahre 1893 bestand.
24. Juli. (Christiania.) Verteidigungsanstalten.
Das Storthing bewilligt an außerordentlichen Verteidigungsanstalten
15294700 Kronen. Die Regierung hatte verlangt: für die Armee 3388000
und für die Flotte 3704000. Das Storthing bewilligt: für die Armee
3369 300 und für die Flotte 11925 400 Kronen.
September. (Norwegen.) Probeweise Mobilmachung.
14. Oktober. (Christiania.) Neubildung des Kabinetts unter
dem Präsidium von Jagerup, bisher Mitglied des Staatsrats in
Stockholm.
Oktober. Budget.
Die Staatshaushaltsrechnung für das Rechnungsjahr 1894/95 weist
67342857 Kronen Einnahmen und 61395 336 Kronen Ausgaben auf, mit-
hin liett ein Ueberschuß von 5947251 Kronen vor. Die bereiten Staats-
mittel beliefen sich am 31. März 1895 auf 22083931 Kronen.