Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Fünfzehnter Jahrgang. 1899. (40)

       Das Deutsche Reich und seine einzelnen Glieder. (Januar 17.)                19
 
von welchem auf das Ordinarium 131284158  M,   auf das Extraordinarium 
7515806 M entfallen. Bei den staatlichen Betriebsverwaltungen ist im 
Ordinarium ein Mehrüberschuß von 39,2 Millionen veranschlagt, wobei zu 
bemerken ist, daß bei allen, den Betriebs= als den übrigen Verwaltungen, 
dem veranschlagten Mehrbedarf für 1899 noch derjenige Betrag hinzu- 
zurechnen ist, welcher auf die einzelnen Verwaltungen von dem für 1899 
im Etat des Finanzministeriums ausgebrachten Betrage von insgesamt 
12,3 Millionen zu Diensteinkommensverbesserungen für Unterbeamte und 
einzelne Kategorien von mittleren Beamten entfällt. Von den Mehrüber- 
schüssen bei den Betriebsverwaltungen entfallen 15,2 Millionen auf die 
Eisenbahnverwaltung, deren Einnahmen um 76,2 Millionen höher ver- 
anschlagt sind, namentlich um 24,5 Millionen bei dem Personen= und um 
47,9 Millionen bei dem Güterverkehr. Der Mehrüberschuß bei der Ver- 
waltung der direkten Steuern ist auf 12,3 Millionen, darunter 12 Mil- 
lionen aus der Einkommensteuer, veranschlagt, bei der Berg-, Hütten= und 
Salinenverwaltung auf 5 Millionen, bei der Forstverwaltung auf 3,9 Mil- 
lionen, bei der Verwaltung der indirekten Steuern auf 3,5 Millionen. Ein 
Minderüberschuß von 0,7 Millionen ergibt sich bei der Domänenverwaltung, 
bei welcher namentlich eine Mindereinnahme von nahezu 400000 M  infolge   
der beabsichtigten Uebertragung der Nutzung des Bernsteinmonopols auf 
die Handels= und Gewerbeverwaltung, ferner eine Mindereinnahme von 
135878 M an Ertrag von Domänenvorwerken veranschlagt ist. Die 
Dotationen und die allgemeine Finanzverwaltung weisen im Ordinarium 
einen Mehrbedarf von 3 Millionen auf. Bei der Verwaltung der öffent- 
lichen Schuld berechnet sich der Mehrbedarf auf 3,8 Millionen, für beide 
Häuser des Landtages namentlich infolge der längeren Dauer der Sessionen 
auf 0,4 Millionen; bei der allgemeinen Finanzverwaltung ergibt sich ein 
Minderbedarf von 1,2 Millionen. Bei den eigentlichen Staatsverwaltungen 
sind Mehreinnahmen von insgesamt 7,7 Millionen in Ansatz gebracht, 
jedoch handelt es sich hierbei zum größeren Teile um Mehransätze, welche 
sich nur infolge der Anwendung des Grundsatzes der Brutto-Etatisierung 
auf die Einnahmen und Ausgaben der Gefängnisse und der Strafanstalten 
ergeben, und denen demnach entsprechende Mehransätze bei den Ausgaben 
gegenüberstehen. Bei der Handels= und Gewerbeverwaltung sind 1,7 Mil- 
lionen Mehreinnahmen aus der Nutzung der Bernsteinwerke veranschlagt, 
denen indessen 1 Million Mehrausgaben aus demselben Anlasse gegenüber- 
stehen. Die dauernden Ausgaben der eigentlichen Staatsverwaltungen 
erhöhen sich um insgesamt 36,5 Millionen. Auf das Finanzministerium 
entfallen davon 16,7 Millionen, worunter 12,3 Millionen für die Ein- 
kommenverbesserungen der Beamten, auf die allgemeine Bauverwaltung 
1,4 Millionen, worunter 0,7 Millionen infolge der Uebernahme der Kosten 
für Verwaltung und Unterhaltung des Dortmund-Ems-Kanals, auf die 
Handels= und Gewerbeverwaltung 1,7 Millionen, auf die Justizverwaltung 
2,6 Millionen, auf die Verwaltung des Innern u. a. über 700000 M   für     
die Polizeiverwaltung in Berlin und Umgegend, 400000  M   für die  Polizei-         
verwaltung in den Provinzen, auf die landwirtschaftliche Verwaltung 
0,7 Millionen, auf die Gestütverwaltung 0,1 Millionen, auf das Kultus- 
ministerium 7,8 Millionen, wovon 5,5 Millionen zur Durchführung der 
Gesetze betreffend das Diensteinkommen der Geistlichen. 
       17. Januar. (Reichstag.) Etat. Debatte über die Lippesche 
Thronfolge. Vgl. S. 2. 
       Abg. Lenzmann (Fr. Vp.): Nach dem Tode des Fürsten im 
Jahre 1895 bewarben sich drei Linien um den Thron: der Fürst von 
                                                                                                                   2 *                
	        
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