Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Fünfzehnter Jahrgang. 1899. (40)

Belsien. (November 24. 25.) — Niederlande. (April Anf.—Juni 12.) 263 
ministers Woeste von der Regierungsmehrheit trennen, während 27 andere 
klerikale Abgeordnete sich überhaupt der Abstimmung enthalten. 
24. November. Die Kammer genehmigt den Wahlreform- 
gesetzentwurf der Regierung mit 70 gegen 68 Stimmen bei 19 Stimm- 
enthaltungen. (Annahme im Senat 24. Dezember.) 
25. November. (Antwerpen.) Der erste deutsche Sanitäts- 
hilfszug für die Buren schifft sich nach Afrika ein. 
XI. 
Niederlande. 
Anf. April. Die Einladungen zur Friedenskonferenz werden 
versandt. 
Es werden eingeladen: Deutschland, England, Rußland, Oesterreich- 
Ungarn, Frankreich, Italien, Türkei, Spanien, Portugal, Schweden, Däne- 
mark, Luxemburg, Serbien, Rumänien, Montenegro, Griechenland, Schweiz, 
Vereinigte Staaten von Amerika, Siam, Persien, China, Japan. Daß die 
Konferenz im Haag stattfindet, wird damit begründet, daß der Zar es aus 
politischen Gründen für besser halte, die Konferenz nicht in der Hauptstadt 
einer der durch dieselbe hauptsächlich berührten Mächte abzuhalten. Die 
Eröffnung der Konferenz ist auf den 18. Mai festgesetzt. Die Einladung 
nimmt Bezug auf die rühmenswerte Initiative des Kaisers von Rußland, 
welche bezwecke, durch die Konferenz die Segnungen des Friedens zu ver- 
breiten und wenn möglich zu einer Mäßigung der übertriebenen Rüstungen 
zu gelangen; sie betont zugleich das Interesse der Königin der Niederlande 
an der Konferenz. Die zweite Note der russischen Regierung werde als 
Verhandlungsgrundlage dienen. (Val. Rußland.) — Die Einladung des 
Papstes hat Italien, Bulgariens die Türkei und der Südafrikanischen Repu- 
blik England verhindert. Die Nichteinladung der stammverwandten Süd- 
afrikanischen Republik giebt zu heftigen Angriffen der öffentlichen Meinung 
auf die Regierung Veranlassung. Die Regierung verteidigt sich mit dem 
Hinweis, daß sie überhaupt keinen afrikanischen Staat eingeladen habe. 
18. Mai. (Haag.) Die Friedenskonferenz wird eröffnet. 
Der Minister des Auswärtigen, de Beaufort, begrüßt die Delegierten. 
Hierauf wird der russische Delegierte, Frhr. v. Staal, russischer Botschafter 
in London, zum Vorsitzenden gewählt. — Zu Beginn der Beratungen wird 
beschlossen, daß sich drei Kommissionen mit der Einschränkung der Rüstungen, 
mit der Festsetzung von Kriegsgesetzen und mit der Vermittlung und dem 
fakultativen Schiedsspruch zu beschäftigen haben. Die Presse wird von den 
Sitzungen ausgeschlossen. 
12. Juni. (Haag.) Die Konferenz beschließt, der Presse 
sowohl über die Plenarsitzungen wie über die Sitzungen der Sek- 
tionen Mitteilungen zukommen zu lassen.
	        
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