268 Schweden und Norwezen. (Oktober 13.—Dezember 15.)
13. Oktober. (Stockholm.) Veröffentlichung der königlichen
Resolution in der Flaggenfrage.
In dem aus schwedischen und norwegischen Mitgliedern zusammen-
gesetzten Staatsrat hat der König am 6. und 11. Oktober erklärt: Er müsse
als König der Vereinigten Reiche erklären, daß er jede Veränderung des
Beschlusses mißbillige und beklage, welchen sein Vater am 20. Juni 1844
gefaßt habe und von dem er noch immer glaube, daß es im Interesse beider
Reiche und nicht am wenigsten in demjenigen Norwegens gelegen gewesen
wäre, ihn beizubehalten. Die Resolution schließt: Ich erkläre deshalb, daß
die Bestimmung betreffend ein gemeinsames Unionsflaggenzeichen am 15. De-
zember 1899 aufhört, für die norwegische Handelsflagge zu gelten und
schlage vor, diesen meinen Beschluß durch ein Allerhöchstes Schreiben dem
Kommerz-Kollegium zur Nachricht und zur weiteren nötigen Veranstaltung
innerhalb des Geschäftskreises desselben mitzuteilen und daß ein Auszug
des Protokolls dem Minister des Aeußern zu übergeben ist, damit er den
fremden Mächten, den Gesandtschaften und den Konsulaten der Vereinigten
Reiche gegenüber die nötigen Schritte thun kann.
Ende November. (Stockholm.) Der Minister des Aus-
wärtigen, Graf Douglas, tritt zurück. Sein Nachfolger wird der
Gesandte in Berlin, Frhr. v. Lagerheim.
15. Dezember. (Norwegen.) Das Gesetz, durch welches das
Unionsabzeichen aus der norwegischen Flagge entfernt wird, tritt
in Kraft. In Christiania kommt es deshalb zu Kundgebungen für
und wider die Union.