Fra#nkreich. (Juni 14.—Juli Anf.) 231
unsere Aufgabe, die wir übernommen haben, zu verfolgen, damit das sieg-
Poich= Frankreich eines Tages den Rang einnehme, den es ehemals inne-
atte.“
14. Juni. (Paris.) Durch eine Explosion in einer Pa-
tronenfabrik im Fort Issy werden 15 Arbeiter getötet.
22. Juni. Der Senat nimmt das Vereinsgesetz mit 173
gegen 99 Stimmen an.
18. Juni. (Paris.) Ankunft der marokkanischen Gesandt-
schaft.
21. Juni. (Deputiertenkammer.) Im Budgetausschuß
erklärt der Finanzminister Cailloux, daß die verlangte progreffive
Einkommensteuer im laufenden Jahr unmöglich sei. — Am 4. Juli
vertagt die Kammer die Erörterung der Einkommensteuer auf die
nächste Session.
27. Juni. Automobilfahrt Paris-Berlin über Aachen-Han-
nover. Der Sieger legt die 1198 km betragende Strecke in
24 Stunden 5 Minuten zurück. — Die nationalistische Presse tadelt
die Fahrt als eine Annäherung an Deutschland.
2. Juli. Die Kammer verwirft mit 428 gegen 107 Stimmen
einen Antrag, eine Untersuchung über die von den Truppen in
China begangenen Greuelthaten anzustellen und genehmigt mit 474
gegen 71 Stimmen einen Nachtragsetat von 80 Millionen Francs
zur Deckung der Kosten der chinesischen Expedition.
3. Juli. (Paris.) Es wird ein Gelbbuch über die chine-
sische Angelegenheit veröffentlicht. Daraus geht hervor, daß die
kaiserlichen Gräber nicht von den französischen Truppen zerstört
worden find.
5. Juli. (Senat.) Deleassêé über Marokko.
Auf eine Anfrage erwidert der Minister des Ausw., die Anwesen-
heit der marokkanischen Gesandten beweise die guten Beziehungen zwischen
Frankreich und Marokko. Die jüngsten Vorgänge an der marokkanischen
Grenze bewogen Frankreich eine Genugthuung zu verlangen, die ihm voll
und ohne Verzug gewährt wurde, so daß aller Zwist für getilgt gelten
kann. Die marokkanische Gesandtschaft merke dies an dem Empfange, den
sie in Frankreich findet. Sie hat sich überzeugen können, daß Frankreich,
das in Algerien gebietet und Grenznachbar Marokkos ist, zwar gezwungen
ist, scharf zu überwachen, was dort vorgeht, daß aber seine Bemühungen
darauf gerichtet sind, das Gedeihen und die Unverletzlichkeit des Scherifen-
reiches zu sichern.
Anfang Juli. In der franzöfischen Presse werden die deut-
schen Bankbrüche, „Ie Krach allemand“, lebhaft besprochen. Der
„Figaro“ führt die deutsche Krifsis auf den Kinderreichtum der