Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtzehnter Jahrgang. 1902. (43)

Niederlande. (Aug. 19.—Nov. 29.) — Bäuemart. (Febr. 15. März 13./14.) 277 
deutscher Handelskammern fordern eine handelspolitische Annähe- 
rung zwischen Deutschland und Holland und den Abschluß eines 
engeren Postübereinkommens. 
19. August. (Rotterdam und Haag.) Die Burengenerale 
Botha, Dewet und Delarey kommen aus England und werden be- 
geistert empfangen. 
Anfang September. Kuyper über die auswärtige Politik. 
Ministerpräsident Kuyper, der eine Reise ins Ausland unternommen 
hat (S. 60), erklärt, daß alle Gerüchte über den angeblich geplanten An- 
schluß Hollands an den Dreibund und die Abtretung einer Kohlenstation 
an Deutschland der Begründung entbehrten. Seine Unterredungen mit 
amtlichen Stellen in Wien, Berlin und Rom hätten ausschließlich wirt- 
schaftlichen Fragen gegolten, und zwar insbesondere der projektierten Post- 
Union zwischen Deutschland, Oesterreich und Holland. 
16. September. (Haag.) Die Königin eröffnet die General- 
staaten. In der Thronrede spricht sie sich befriedigt über die poli- 
tische und wirtschaftliche Lage aus. 
30. Oktober. Das Königspaar reist nach Schwerin. 
29. November. (Haag.) Der Schiedsgerichtshof entscheidet 
mehrere Differenzen zwischen England und den Vereinigten Staaten 
im Behringsmeere zu Gunsten der Vereinigten Staaten. 
XII. 
Dänemark. 
15. Februar. (Kopenhagen.) Hörup, Minister für öffent- 
liche Arbeiten, 60 Jahre alt, k. 
13.14. März. (Folkething.) Debatte und Beschluß über 
die Abtretung der westindischen Inseln. 
Die Regierung bringt am 5. März eine Vorlage ein über den Ver- 
kauf der dänischen Antillen an die Vereinigten Staaten. Abg. Anders 
Nielsen (Linke): Dänemarks Rechte und Platz in der Reihe der Nationen 
zu behaupten, beruhe auf ganz anderen Bedingungen, als auf dem Besitz 
der dänisch-westindischen Inseln. Namens der großen Mehrzahl des Folke- 
things empfehle er die Annahme des Antrags in der Hoffnung, daß die 
Inseln unter dem Schutze einer großen Macht einer glücklichen Zukunft 
entgegensehen. Abg. Ottesen (Linke) beantragt, eine Abstimmung unter 
den Bewohnern der Insel vorzunehmen. Abg. Bjerre (Linke) gegen die 
Abtretung, da die wirtschaftlichen Verhältnisse der Inseln sich voraussichtlich 
besser stellen würden. Minister des Auswärtigen Deuntzer: Der Zweck des 
Vertrags sei nicht Verkauf, sondern Uebergang der Inseln an Amerika,
	        
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