Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Achtzehnter Jahrgang. 1902. (43)

278 Bänemark. (März—Dez. 12.) — Schweden u. Nerwegen. (Jan. 17. Ende.) 
wo sie eine ganz andere und zwar bessere Stellung als jetzt erwerben 
würden. Dänemark erhalte nämlich nur den Ersatz seiner Verpflichtungen. 
Amerika habe während der Verhandlungen die größte Loyalität gezeigt. 
Dem Abg. Bjerre gegenüber erklärt der Minister: In der Politik gälten 
nicht Hoffnungen, sondern Fakta. Abg. Hammerich (Rechte): Die Abtretung 
werde im Ausland als Falliterklärung Dänemarks aufgefaßt. — Am 
14. März nimmt das Folkething mit 88 gegen 7 Stimmen die Vorlage an. 
März. Es wird eine rege Agitation gegen den Verkauf der 
Antillen entfaltet. 
Mitte April. (Kopenhagen.) Ein Streik der Hafenarbeiter 
bricht wegen Lohnstreitigkeiten aus und dauert bis Anfang Mai. 
24. April. Das Landsthing beschließt mit 32 gegen 
28 Stimmen die Entscheidung über den Verkauf der Antillen zu 
verschieben, bis die Kolonialwähler über den Verkauf abgestimmt 
hätten. 
29. April. Das Folkething faßt mit 98 gegen 7 Stimmen 
folgenden Beschluß über die Antillenfrage: Der Reichstag heißt die 
Abtretung unter der Bedingung gut, daß die Inselbewohner bei 
einer ähnlichen Abstimmung wie im Jahre 1867 sich für die Ab- 
tretung aussprechen. 
25./26. Mai. (Kopenhagen.) Präsident Loubet besucht den 
König. 
9. Juli. (Kopenhagen.) Internationaler Schiffahrtskongreß. 
22. Oktober. Das Landsthing lehnt definitiv die Vorlage 
über die Abtretung der Antillen ab. 
26. Oktober. Der Kronprinz besucht Berlin (S. 160). 
Ende Oktober. Es bildet sich eine „Westindische Kompagnie“, 
um regelmäßigen Dampferverkehr mit den Antillen zu unterhalten. 
Mehrere Mitglieder des Königshauses gehören ihr an. 
12. Dezember. Das Folkething genehmigt eine Vorlage 
über das Verfasser= und Künstlerrecht, die den Beitritt Dänemarks 
zur Berner Konvention ermöRglicht. 
XIII. 
Schweden und Norwegen. 
17. Januar. (Schweden. Der König eröffnet den Reichstag. 
Ende Januar. (Schweden.) Abg. Hedin beantragt im 
Reichstage, die Neutralität Schwedens und Norwegens durch eine
	        
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