386 I#sfri#s. (Januar 22.—März 10.)
Grund einer von einem Staatssekretär oder von einem Kolonialminister
oder auf Grund einer auf diplomatischem Wege von einem ausländischen
Minister eingegangenen amtlichen Mitteilung von dem zuständigen Minister
als unerwünschte Einwanderer erachtet werden. Das Gesetz findet keine
Anwendung auf Angehörige der englischen Land- und Seemacht, auf Offi-
iere und Mannschaft eines unter der Staatsflagge eines fremden Staates
sahrenden Schiffes, auf englische Beamte und deren Familien, auf frühere
Angehörige der Freiwilligen Korps in Südafrika, wenn sie mit guter
Qualisikation entlassen worden sind, auf Frauen und minderjährige Kinder
der Personen, die nicht unter die oben aufgeführten Klassen fallen, auf in
Südafrika Ansässige, sowie auf Handwerker, Arbeiter und Dienstboten, die
sich über eine entsprechende Anstellung ausweisen können.
22. Januar. (Marokko.) Der Hiainastamm, der sich dem
Prätendenten angeschlossen hat, wird geschlagen. — Am 29. Januar
wird der Prätendent abermals geschlagen.
6. Februar. (Bloemfontein.) Differenzen zwischen Cham-
berlain und Burenführern.
Chr. De Wet und 40 andere Führer überreichen Chamberlain eine
Petition, in welcher nach Aufzählung einer Reihe Beschwerden die Ueber-
zeugung ausgesprochen wird, daß die Verwaltung der Oranje--Kolonie be-
absichtige, den Bewohnern derselben eine sie ruinierende finanzielle Last
aufzubürden, die doch schon das Bewußtsein hätten von dem Mangel an
Wohlwollen für sie bei der gegenwärtigen Regierung. Chamberlain er-
widert, die Adresse erwähne eine Zahl von eingebildeten Mißständen und
unbegründeten Beschwerden. In der Behandlung der Rebellen liege nichts,
was eine Verletzung der Friedensbedingungen sei. Wie könnten die Buren
davon sprechen, während die Regierung Tag und Nacht daran arbeite und
Millionen darauf verwende, im Lande Reformen durchzuführen. Er be-
streite entschieden die Behauptung, daß den Buren eine sie ruinierende
Last aufgebürdet werde. Wenn sie auf ihrer Politik des Murrens be-
harrten, wäre es zwecklos, einem Volke, das bereits so erhebliche Geschenke
ohne ein Wort des Dankes angenommen habe, noch weitere Zugeständnisse
zu machen. Darauf erklärt Christian De Wet, daß kein Zusammenwirken
möglich sei, so lange Piet De Wet und Christian Botha das Burenvolk
verträten. Sie würden nicht rasten, bis sie eine Rebellion hervorgerufen
hätten, nicht eine bewaffnete, sondern eine der Agitation und Unzufrieden-
heit gegen die Regierung.
Februar. (Pretoria.) Die Regierung bietet den Generalen
Botha, Delarey und Smuts Sitze in dem in Aussicht genommenen
gesetzgebenden Rate an. Diese lehnen ab, nicht, weil sie nicht ge-
neigt seien, mit der Regierung gemeinsam zu arbeiten, sondern
weil ihrer Meinung nach die Art und Weise, in der der neue Rat
ausgestaltet werden soll, nicht zum besten des Landes dienen könne.
25. Februar. (Kapstadt.) Chamberlain schifft sich nach
Europa ein.
10. März. (Somaliland.) Der Mullah wird nach Ogaden
zurückgedrängt.