Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Neunzehnter Jahrgang. 1903. (44)

386 I#sfri#s. (Januar 22.—März 10.) 
Grund einer von einem Staatssekretär oder von einem Kolonialminister 
oder auf Grund einer auf diplomatischem Wege von einem ausländischen 
Minister eingegangenen amtlichen Mitteilung von dem zuständigen Minister 
als unerwünschte Einwanderer erachtet werden. Das Gesetz findet keine 
Anwendung auf Angehörige der englischen Land- und Seemacht, auf Offi- 
iere und Mannschaft eines unter der Staatsflagge eines fremden Staates 
sahrenden Schiffes, auf englische Beamte und deren Familien, auf frühere 
Angehörige der Freiwilligen Korps in Südafrika, wenn sie mit guter 
Qualisikation entlassen worden sind, auf Frauen und minderjährige Kinder 
der Personen, die nicht unter die oben aufgeführten Klassen fallen, auf in 
Südafrika Ansässige, sowie auf Handwerker, Arbeiter und Dienstboten, die 
sich über eine entsprechende Anstellung ausweisen können. 
22. Januar. (Marokko.) Der Hiainastamm, der sich dem 
Prätendenten angeschlossen hat, wird geschlagen. — Am 29. Januar 
wird der Prätendent abermals geschlagen. 
6. Februar. (Bloemfontein.) Differenzen zwischen Cham- 
berlain und Burenführern. 
Chr. De Wet und 40 andere Führer überreichen Chamberlain eine 
Petition, in welcher nach Aufzählung einer Reihe Beschwerden die Ueber- 
zeugung ausgesprochen wird, daß die Verwaltung der Oranje--Kolonie be- 
absichtige, den Bewohnern derselben eine sie ruinierende finanzielle Last 
aufzubürden, die doch schon das Bewußtsein hätten von dem Mangel an 
Wohlwollen für sie bei der gegenwärtigen Regierung. Chamberlain er- 
widert, die Adresse erwähne eine Zahl von eingebildeten Mißständen und 
unbegründeten Beschwerden. In der Behandlung der Rebellen liege nichts, 
was eine Verletzung der Friedensbedingungen sei. Wie könnten die Buren 
davon sprechen, während die Regierung Tag und Nacht daran arbeite und 
Millionen darauf verwende, im Lande Reformen durchzuführen. Er be- 
streite entschieden die Behauptung, daß den Buren eine sie ruinierende 
Last aufgebürdet werde. Wenn sie auf ihrer Politik des Murrens be- 
harrten, wäre es zwecklos, einem Volke, das bereits so erhebliche Geschenke 
ohne ein Wort des Dankes angenommen habe, noch weitere Zugeständnisse 
zu machen. Darauf erklärt Christian De Wet, daß kein Zusammenwirken 
möglich sei, so lange Piet De Wet und Christian Botha das Burenvolk 
verträten. Sie würden nicht rasten, bis sie eine Rebellion hervorgerufen 
hätten, nicht eine bewaffnete, sondern eine der Agitation und Unzufrieden- 
heit gegen die Regierung. 
Februar. (Pretoria.) Die Regierung bietet den Generalen 
Botha, Delarey und Smuts Sitze in dem in Aussicht genommenen 
gesetzgebenden Rate an. Diese lehnen ab, nicht, weil sie nicht ge- 
neigt seien, mit der Regierung gemeinsam zu arbeiten, sondern 
weil ihrer Meinung nach die Art und Weise, in der der neue Rat 
ausgestaltet werden soll, nicht zum besten des Landes dienen könne. 
25. Februar. (Kapstadt.) Chamberlain schifft sich nach 
Europa ein. 
10. März. (Somaliland.) Der Mullah wird nach Ogaden 
zurückgedrängt.
	        
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