Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Einundzwanzigster Jahrgang. 1905. (46)

Inxemburg. (Nov. 17.) — Fin#m###(Jan. 6.—Febr. 18.) 241 
XII. 
Luxemburg. 
17. November. Großherzog Adolf in Schloß Hohenburg f. 
Geboren 24. Juli 1817, kam zur Regierung als Herzog von Nassau 
1839, verlor Nassau 1866, erhielt die Regierung Luxemburgs 1890.— 
Sein Nachfolger ist sein Sohn Wilhelm, geboren im Jahre 1852. 
XIII. 
Dänemark. 
6./13. Januar. Kabinettswechsel. 
Am 6. Januar reichen der Kriegsminister, der Kultusminister, der 
Landwirtschaftsminister, der Minister des Innern und der Justizminister 
ihr Abschiedsgesuch ein. Am 11. Januar erklärt Ministerpräsident Deuntzer 
den Rücktritt des Kabinetts; am 12. wird folgendes Ministerium gebildet: 
Christensen, Ministerpräsident, sowie Krieg und Marine; Graf Raben- 
Levetzau, Auswärtige Angelegenheiten; der bisherige Justizminister Alberti 
verbleibt auf seinem Posten, ebenso der bisherige Landwirtschaftsminister 
Olaf Hansen. Der bisherige Minister des Innern, Soerensen, wird Kultus- 
minister; Abgeordneter und Anwalt beim Höchsten Gerichte, Svend Hoegs- 
bro, wird Minister für öffentliche Arbeiten. Der Abgeordnete und Re- 
dakteur Sigurd Berg wird Minister des Innern. Der Abgeordnete Re- 
dakteur Wilhelm Larsen erhält das Finanzportefeuille. — Sämtliche Mit- 
glieder des neuen Kabinetts gehören dem Zentrum und dem rechten Flügel 
der Reformpartei der Linken an; sie sind mit Ausnahme des Ministers 
des Auswärtigen Mitglieder des Folkethings. 
17.18. Januar. Programm des Ministeriums. Vertrauens- 
votum. 
Ministerpräsident Christensen erklärt im Folkething, das Mini- 
sterium sei ein ausgeprägtes Ministerium der Linken; er vertrete aber keine 
einseitigen Interessen und wünsche die Zusammenarbeit mit allen, die das 
Wohl des Landes wollen. Der wichtigste Punkt des Programms sei die 
Durchführung des vorliegenden Regierungsentwurfes über das allgemeine 
Wahlrecht zur Gemeindevertretung, die Ordnung des Landesverteidigungs- 
wesens auf der Grundlage der Neutralität des Landes, die nach Ansicht 
des Ministerpräsidenten ohne wesentliche Aenderungen des Militärbudgets 
durchgeführt werden könne, und die Abänderung der Wahlkreisordnung bei 
den Folkethingwahlen, wozu eine Aenderung der Verfassung erforderlich 
sei. Am 18. wird ein Vertrauensvotum für die Regierung mit 63 Stimmen 
angenommen. Die 38 Abgeordneten der Minderheit enthalten sich der 
Abstimmung. 
16./18. Februar. (Kopenhagen.) Internationale Konferenz 
von Ostsee= und Nordsee-Reedern. 
Europäischer Geschichtskalender. XLVI. 16
	        
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