XXI.
Nord-Amerika.
4. Januar. Förderung der Handelsmarine.
Der dem Repräsentantenhause vorgelegte Bericht über die Handels-
marine schlägt vor, daß Jahressubventionen von fünf Dollars für die
Bruttotonne gewährt, ferner Postdienstsubventionen bewilligt, eine Tonnage-
besteuerung für ausländische Schiffe eingeführt und ein Freiwilligendienst
für die Kriegsflotte geschaffen werden soll. Im einzelnen wird vorgeschlagen,
Subventionen für zehn neue Postlinien zu gewähren, von denen aber keine
ihren Endpunkt in europäischen Häfen hat. Der Bericht empfiehlt ferner,
Maßregeln zu treffen, die geeignet sind, den Seehandel der Vereinigten
Staaten mit Süd= und Mittelamerika, Südafrika und dem Orient zu heben
und endlich den Mannschaften der Handelsmarine, die sich verpflichten, in
Kriegszeiten bei der Kriegsflotte zu dienen, Prämien zu zahlen.
6. Januar. Das Repräsentantenhaus genehmigt das
Gesetz über die Befestigung von Häfen. — Es wird festgestellt, daß
augenblicklich 31 Häfen geschützt find.
13. Februar. Da der Senat die Schiedsgerichtsverträge (val.
1904) abändert, erklärt der Präsident Roosevelt, sie den auswär-
tigen Mächten nicht vorlegen zu wollen.
21. Februar. (Kanada). Die Regierung schlägt ein Gesetz
vor, wonach zwei neue selbständige Provinzen, Alberta und Sas-
katchevan, mit konfessionellem Schulsystem gebildet werden sollen. —
Dieser Vorschlag wird in protestantischen Kreisen heftig angegriffen.
9. März. Ein Gesetz über die Einwanderung wird vollzogen.
Das Gesetz, das am 1. Juli 1905 in Kraft treten soll, bestimmt,
daß jeder Schiffskapitän den Zollbeamten eine genaue beschworene Passagier-
liste vorzulegen hat. Der Sekretär für Handel und Gewerbe soll befugt
sein, von Zeit zu Zeit Vorschriften über die Angaben, die die Liste zu ent-
halten hat, zu machen. Allgemein soll sie das Alter, das Geschlecht, sowie
eine Anzeige darüber enthalten, ob der Passagier verheiratet und Bürger
der Vereinigten Staaten ist, wie viel Gepäckstücke und welche Kabine er
bei der Ueberfahrt hatte. Auch die Passagiere, die auf der Reise gestorben
sind, sollen aufgeführt werden.