Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Einundzwanzigster Jahrgang. 1905. (46)

302 Mittel= und Süd-Inerika. (Februar Anf.—Dezember Ende.) 
äußeren und inneren Schuld bezahlen. Der ganze Ueberschuß verbleibt 
bis zum Jahresende in der Staatskasse und wird von der Regierung von 
San Domingo zur Bezahlung der Schulden verwandt werden. 
Anfang Februar. (Argentinien.) Der Ministerrat ver- 
hängt wegen Unruhen den Belagerungszustand über das ganze Land 
für einen Monat. 
März. (Venezuela.) Frankreich droht mit Gewaltmaßregeln, 
falls die Forderungen der franzöfischen Kabelgesellschaft, deren Kon- 
zession Präsident Castro kasfieren will, nicht erfüllt werden. 
6. Mai Kuba schließt mit England einen Freundschafts- 
und Handelsvertrag. — England erhält die Meistbegünstigung nicht, 
da diese allein die Vereinigten Staaten genießen sollen. 
1. August. (Chile.) Bildung eines Ministeriums Orrega. 
Anfang September. Revolution in Kolumbien. 
Mitte September. Panama und Costa Rica verhandeln 
nach Meldungen New-Yorker Blätter über eine Vereinigung beider 
Staaten. 
8. Oktober. (Argentinien.) Wegen Unruhen während eines 
Streiks wird der Belagerungszustand auf drei Monate verhängt. 
22. Oktober. (Chile.) Es wird ein Ministerium Cruchaga 
gebildet. — Am 24. bricht in Santiago ein großer Tumult aus, 
weil die Regierung den Zoll auf argentinisches Vieh nicht beseitigen 
will. Polizei und Militär müssen einschreiten; gegen 60 Personen 
werden getötet. 
Mitte Dezember. (Venezuela.) In den Verhandlungen 
mit Frankreich läßt sich Präsident Castro eine Beleidigung Frank- 
reichs zu schulden kommen. Er zieht auf Vorstellung der Ver- 
einigten Staaten die Note zurück, da Frankreich mit Absendung 
eines Geschwaders droht. 
Ende Dezember. (Britisch-Guyana.) Ausständige Dock- 
arbeiter in Georgetown plündern Läden und bedrohen die Regie- 
rungsgebäude. Marinemannschaften stellen die Ordnung her. 
Dezember. Aufstand und Bürgerkrieg in Santo Domingo.
	        
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