III.
Portugal.
8. Februar. Das Parlament wird aufgelöst.
12. März. Das Königspaar besucht den König von Spanien
in Madrid.
20. März. Es wird ein neues Kabinett unter dem Präsidium
von Hintze Ribeiro gebildet.
13./14. April. (Lissabon.) Die Besatzung der Schlachtschiffe
Dom Carlos und Vasco da Gama meutert, wird aber bald zur
Ruhe gebracht.
28. April. Bei den Kammerwahlen werden 113 Ministerielle
und 40 Anhänger der Opposition gewählt.
17. Mai. Das Kabinett der Regeneradores unter Hintze-
Ribeiro tritt wegen Differenzen mit dem König zurück und wird
durch ein Kabinett der liberalen Konzentration unter Franco ersetzt.
November. Angriffe auf den König.
In den Cortes wird debattiert über die Vorschüsse, die der Staat
dem königlichen Hause gemacht hat. Der republikanische Deputierte Al-
fonso Costa sagt (21. November): Ich erkläre, daß das Land, dessen Beauf-
tragter, Verwalter und Vertreter der Ministerpräsident ist, sofort voll-
ständige Abrechnung über diese Vorschüsse verlangt und daß er der Person,
die den Nutzen davon gezogen hat, sagt, daß es notwendig sei, alles zurück-
zuzahlen und mit Zinsen, ohne Ausnahme eines einzigen Postens, und
dann, wenn alles bezahlt ist, muß er ihr (der Person) sagen: Senhor (die
Anrede an den König) ziehen Sie sich zurück, gehen Sie aus dem Lande,
damit ich Sie nicht ins Gefängnis stecken muß Der Kammerpräsident,
welcher den Redner schon vorher verwarnt hatte, sagt: Der Herr Abgeord-
nete muß den Ausdruck zurücknehmen oder ich muß die Hausordnung an-
wenden. Der Abgeordnete erwidert: Ich nehme nichts zurück, für weniger
als das, was der König Dom Carlos getan hat, ist der Kopf Ludwigs XVI.
aufs Schafott gerollt! — Hierauf wird unter großem Tumult der Tri-
bünen der Abgeordnete durch Soldaten auf Befehl des Präsidenten hinaus-
geführt, die Tribünen werden geräumt.
Die spanischen Republikaner beglückwünschen die portugiesischen zu
ihrem Vorgehen. Infolgedessen beschließt die Kammer am 27. einstimmig,
solche fremde Einmischungen abzuweisen.