Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Zweiundzwanzigster Jahrgang. 1906. (47)

Australien und Südsee. (Februar —Oktober 19.) 421 
XXII. 
Anstralien und Südsee. 
Februar. Vorschlag einer Altersversorgung. 
Die von der Regierung des australischen Commonwealth eingesetzte 
Kommission, an deren Spitze der Generalpostmeister steht, schlägt vor, daß 
die föderierte Regierung als gesetzliches Recht allen Personen im Alter 
von mehr als 65 Jahren eine wöchentliche Pension von 10 Schilling zahlen 
solle, vorausgesetzt, daß die betreffenden Personen 25 Jahre ohne Unter- 
brechung im Lande gewohnt haben. In besonderen Fällen sollen Pensionen 
bereits im 60. Jahre gezahlt werden. Die erwachsenden Kosten werden auf 
30 Millionen Mark jährlich berechnet. Die Auszahlung der Pensionen soll 
alle 14 Tage durch die Postämter erfolgen. 
Anfang März. (Sawaii.) Ein vulkanischer Ausbruch richtet 
große Verheerungen an. 
19. Juni. (Neuseeland.) Premierminister Seddon, ein 
lebhafter Vertreter des imperialistischen Gedankens, k. 
September. Oktober. (Melbourne.) Begünstigung eng- 
lischer Waren. 
Das Abgeordnetenhaus und der Senat des Bundesstaats geneh- 
migen einen Antrag, wonach englische Waren, die auf englischen Schiffen 
mit weißer Bemannung eingeführt werden, einen Zollvorzug von 10 Pro- 
zent genießen sollen. Das Gesetz soll im August 1907 in Kraft treten. 
(9. Oktober.) 
Der englische Kolonialminister macht bekannt, er habe erst am 
3. Oktober erfahren, daß ein derartiger Gesetzentwurf dem australischen 
Commonwealth vorgelegt worden sei; er drahtete sofort an den General- 
gouverneur, daß Australien wohl das Recht habe, englische Waren zu be- 
günstigen, jedoch werde die Begünstigung derartiger Waren aus dem Grunde, 
daß die sie transportierenden Schiffe britischer Nationalität seien, eine offen- 
bare Verletzung bestehender Verträge bedeuten. 
1. Oktober. Australien und Südafrika vereinbaren eine gegen- 
seitige Zollbegünstigung. 
19. Oktober. (Westaustralien.) Der gesetzgebende Rat be- 
schließt mit 19 gegen 8 Stimmen sich vom australischen Common- 
wealth loszusagen, obgleich ein Austritt verfassungsmäßig nicht 
möglich ist.
	        
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