122 Isrika. (Zannar Anfang—April Anfang.)
XXlIII.
Afrika.
Anfang Januar. (Deutsch-Kamerun.) Es wird bekannt,
daß der Aufstand im Süden sich ausdehnt.
1. Februar. (Deutsch-Ostafrika.) 150 Neger aus Deutsch-
Neu-Guinea werden zur Bekämpfung des Aufstandes ausgebildet.
3. Februar. (Deutsch-Südwestafrika.) Isaak Witboi, der
älteste Sohn und Nachfolger Hendriks, ergibt sich mit 21 Mann.
Februar. (Marokko.) Unterstützung der Rebellen durch
Frankreich.
Eine französische Faktorei bei Mar Chica unweit Melilla unterstützt
den Prätendenten Bu Hamara mit Waffen. Als ein marokkanischer Re-
gierungsdampfer dagegen einschreiten will, verhindert es der französische
Krenzer „Balanda“ (14. Februar.) Später gibt der französische Kreuzer
seine Intervention auf.
Februar. (Englisch-Westafrika.) In einem Aufstand in
Nigeria kommen drei englische Offiziere um.
Anfang März. (Südafrika.) Die britische Regierung er-
kennt nach einer Erklärung des Kolonialministers die Aufständischen
in Deutsch-Südwestafrika nicht als kriegführende Partei an und
läßt daher die Verpflegung der deutschen Truppen über die eng-
lische Grenze zu.
19. März. Deutschland und England schließen ein Abkommen
über die Grenzregulierung zwischen Yola und dem Tschadsee in
Kamerun.
Ende März. (Natal.) Kabinettskrisis, Konflikt mit der
Reichsregierung.
In Natal werden zwölf Eingeborene wegen Ermordung von Poli-
zisten zum Tode verurteilt. Kolonialsekretär Lord Elgin verlangt Auf-
schiebung der Hinrichtung, die Regierung von Natal tritt deshalb zurück:
die Lokalbehörden und die Bevölkerung protestieren. Deshalb zieht Lord
Elgin seinen Einspruch zurück. Er motiviert die Zurückziehung mit neuen
Ausschlüssen, die ihm die Natalregierung gegeben habe. Das Natalmini-
sterium nimmt seine Demission zurück und die Hinrichtung wird vollzogen.
März. April. (Deutsch-Ostafrika.) Die Rebellen werden
in mehreren Gefechten geschlagen und verlieren einige Hundert Tote.
Einige Führer werden hingerichtet.
Anfang April. (Deutsch-Südwestafrika.) Gesamtverlust.
Nach einer amtlichen Zusammenstellung beträgt der Gesamtverlust
einschließlich der ermordeten Zivilbevölkerung 2179 Seelen. Die militä-
rischen Verluste vom Beginn des Bondelzwartsaufstandes (Dezember 1903)
bis 1. April 1906 belaufen sich auf 1957 Mann, davon sind tot 1226,