Asien. (Januar — April 27.) 427
250000 Mann als Besatzung zurückbleiben. Zeitweilig ist die Armee durch
die meuternden Truppen von der Verbindung mit Petersburg abgeschnitten,
da die sibirische Eisenbahn unterbrochen wird. Nach Berichten europäischer
Blätter ist der Oberbefehlshaber Lenewitsch der Meinung, daß der Zar
gestürzt sei und er vermeidet deshalb ein energisches Einschreiten gegen
die Meuterer. — Anfang Februar stellt General Rennenkampf an vielen
Orten die Ordnung wieder her.
Januar bis Juli. (China.) Eine Kommission bereist Europa
zum Studium der staatlichen und wirtschaftlichen Einrichtungen.
Sie wird in Deutschland vom Kaiser empfangen.
Anfang Februar. (China.) In den Provinzen Fuchan,
Kiangsi und Honan werden Missionshäuser geplündert. Die Regie-
rung bestraft die Schuldigen. In den nächsten Wochen finden am
Mangtse Angriffe auf amerikanische und französische Missionen statt.
Europäische Truppen werden nach Schanghai und den Vangtse auf-
wärts geschickt.
3. Februar. (Japan.) Die Regierung erklärt, im Finanz-
jahr 1907/8 solle der Tonnengehalt der Marine von 240000 Tonnen
auf 400 000 Tonnen erhöht werden.
Februar. (Japan.) Beschlüsse über die Finanzen.
Am 8. beschließt der Reichstag, daß ein Schuldenkonsolidationsfonds
geschaffen werden und daß die Kriegssteuern weiter erhoben werden sollen.
Am 14. genehmigt er eine Regierungsvorlage, nach welcher die Kriegs-
schuld des Landes, die sich im nächsten Jahre auf annähernd 1822 Mil-
lionen Yen belaufen wird, im Jahre 1939 vollständig abgezahlt sein soll,
wobei in der Zwischenzeit sechs Konvertierungen vorgesehen sein sollen.
Die innere Schuld, die mit dem Kriege nicht zusammenhängt und rund
575 Millionen Yen beträgt, soll nach dem Entwurf bis 1942 vollständig
getilgt sein.
6.8. März. (Philippinen.) Die Amerikaner schlagen die
Aufständischen in der Nähe der Bucht von Tolon.
17. März. (Japan.) Das Abgeordnetenhaus genehmigt mit
243 gegen 109 Stimmen die Eisenbahnverstaatlichung. Die Kosten
werden auf 500 Millionen Wen geschätzt.
27. März. (Japan.) Das Parlament genehmigt einen Zoll-
tarif mit hohen Schutzzöllen.
Anfang April. (China.) Im südlichen Honan und westlichen
Schantung brechen Unruhen aus; die Städte werden geplündert.
Mitte April. In Tibet brechen Unruhen aus, so daß aus
Südchina Hilfstruppen geschickt werden müssen.
27. April. (Peking.) China und Großbritannien schließen
einen Vertrag über Tibet.
China erklärt seine Absicht, dem Vertrage zwischen Großbritannien