Full text: Europäischer Geschichtskalender. Neue Folge. Zweiundzwanzigster Jahrgang. 1906. (47)

428 Illen. (April 30.—Juli Mitte.) 
und Tibet, welcher in Lhasa am 7. September 1904 unterzeichnet wurde, 
treu zu bleiben. Großbritannien verpflichtet sich, kein Territorium in Besitz 
zu nehmen. Ebenfalls wird es sich nicht in die Verwaltung von Tibet 
mischen. Die chinesische Regierung verpflichtet sich, keine andere fremde 
Einmischung zu erlauben. Großbritannien hat die Erlaubnis, Telegraphen 
nach Indien zu legen. China bestätigt Tibets Versprechen, Handelsmärkte 
sofort zu eröffnen, zu denen alle britischen und tibetanischen Untertanen 
freien Zutritt in Gyantse, Gartok und Yatung haben sollen. Keine Kon- 
zession für Eisenbahn, Wege, Telegraphen, Bergwerks= oder andere Rechte 
dürfen einer fremden Macht gegeben werden, falls nicht solche Privilegien 
auch Großbritannien erteilt worden sind. 
30. April. (Japan.) Verluste des Krieges. 
Nach der neuesten Zusammenstellung betragen die Verluste: Ver- 
wundete (einschließlich Gefallene) 220812, Kranke 236223, zusammen 
457035 Mann. Davon gestorben: Gefallen 57737, infolge Krankheit 
17158, infolge Verwundung 11150, zusammen 86045 Mann. Wieder 
hergestellt: Verwundete 161925, Kranke 209065, zusammen 370990 Mann. 
(„Militär-Wochenblatt".) 
Ende April. (Holländisch-Indien.) Auf Celebes erleiden 
die Niederländer durch Insurgenten eine Schlappe. 
Ende April. (Persien.) Die Geistlichkeit Teherans bittet 
den Schah in einer Petition um die Einführung von Reformen 
und um eine den Gesetzen entsprechende Ausübung der Regierungs- 
gewalt. 
Mai. (Korea.) Die japanischen Truppen schlagen mehrere 
Aufstände nieder. 
Mai. Juli. (China.) Der Wunsch der Regierung, die Zoll- 
verwaltung zu ändern und die europäische Kontrolle auszuschalten, 
wird von den europäischen Mächten abgelehnt, insbesondere Eng- 
land ist dagegen. 
Juni. (Philippinen.) Die amerikanische Polizei erleidet 
Verluste. 
Mitte Juli. (Persien.) In Teheran, Kuma und Kasmin 
brechen Unruhen religiösen Charakters unter Führung der schiitischen 
Geistlichkeit aus. 
Mitte Juli. Japan erleidet durch überschwemmungen bei 
Kofu große Verluste. 
Juli. (Japan.) Im neuen Heeresetat wird das Ordinarium, 
das im vorigen Jahre 35 Millionen Ben betrug, auf 45 Millionen, 
das Extraordinarium von 1⅛ Millionen auf 36 Millionen erhöht. 
Juli. (China.) Der Examinator der Provinz Kueitschon 
tadelt in einem Bericht an den Kaiser scharf den gesetzlosen Geist 
der aus Japan heimkehrenden Schüler und empfiehlt die Sendung
	        
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