Das Penisqe Reiqͥ anb seine einelnen Glieder. (September 2.—4.) 309
Millionen Mark auf Zucker 3,7, Goldwaren 1,5, Baumwollstrümpfe und
* Socken 1,4, gefärbte, bedruckte Baumwollgewebe 1,3.
2. September. Das Luftschiff „2 III" kehrt nach fünftägiger
Abwesenheit zu der Halle bei Friedrichshafen zurück.
3. September. Die Erträge der Erbschaftssteuern.
Die Erträge aus der Erbschaftssteuer haben, nach den „Berliner
Politischen Nachrichten"“, im Reiche bisher den Etatsansätzen nicht ent-
sprochen. Etwas günstiger scheinen sich die Verhältnisse für das laufende
Finanzjahr zu gestalten. Die „Berliner Politischen Nachrichten“ machen
folgende Angaben: „Im ersten Drittel 1909 sind 11,8 Millionen Mark
aus der Erbschaftssteuer für das Reich eingenommen worden. Das sind
nicht weniger wie 4,5 Millionen Mark mehr als im gleichen Zeitraume
des Jahres 1908. Bedenkt man, daß im Etat des letzten Jahres die
Erbschaftssteuer mit 42 Millionen Mark angesetzt war, im Etat für 1909
dagegen von ihr nur 30 Millionen Mark erwartet werden, so wird man
zu dem Schlusse kommen müssen, daß wenigstens diese Einnahmegquelle
eine günstigere Entwickelung im laufenden Jahre in Aussicht stellt. Die
Verteilung der Erträge aus der Erbschaftssteuer zwischen Reich und Einzel-
staaten ist übrigens nach dem neuesten Finanzgesetze eine andere geworden.
Während nach der lex Stengel den einzelnen Bundesstaaten bis zum Ab-
laufe des Rechnungsjahres 1910 mindestens der Betrag ihrer Durchschnitts-
einnahme an Erbschaftssteuer in den Rechnungsjahren 1901 bis 1905
verbleiben sollte, ist im neuesten Finanzgesetze bestimmt, daß vom 1. April
1909 ab von dem Rohertrage, welcher aus der Besteuerung der Erbschaften
aufkommt, das Reich drei Biertel erhält und den einzelnen Bundesstaaten
ein Viertel ihrer Roheinnahmen verbleibt. Auf das laufende Jahr wird
demnach schon der neue Verteilungsmaßstab angewendet werden müssen.“
4. September. (Schierke im Harz.) Der Polizeipräfdident
von Berlin Wirkl. Geh. Oberregierungsrat Ernst von Stuben-
rauch f. 56 Jahre alt.
Als Landrat des Kreises Teltow hat er sich durch die Erbauung
des Teltowkanals 1900—1906 und durch die Schaffung des Freibades in
Wannsee 1907 bekannt gemacht.
4. September. Ueber die Höhe des Fehlbetrages des
Reichshaushaltes veröffentlichen die „Berliner Politischen Nach-
richten“ folgende Berechnung:
„Wenn die Reichskasse mit ihren Einnahmen ihre Ausgaben nicht
bestreiten kann, so werden bekanntlich die Einzelstaaten mittels der Matri-
kularumlagen zur Deckung herangezogen. Sie erhalten zwar Ueberweisungs-
steuern vom Reiche heraus. Soweit diese aber hinter den Matrikular-
umlagen zurückbleiben, müssen die Einzelstaaten zahlen, und die Summe,
die von ihnen geleistet werden muß oder in diesem Falle müßte, weil
einige besondere Bestimmungen bezüglich der Matrikularumlagen für 1908
getroffen find, stellt sich gleichfalls als Fehlbetrag des Reichsbudgets dar;
denn sie hat nicht aus den Einnahmen des Reichs selbst beglichen werden
können. Wie stellt sich nun das finanzielle Verhältnis des Reichs zu den
Einzelstaaten für 19082 Aus dem Finalabschlusse erfährt man, daß die
Ueberweisungssteuern 1,7 Million Mark mehr abgeworfen haben, als im
Etat vorausgesehen war. Dieser Betrag aber wird den Einzelstaaten nicht