538 ScPwmeisf. (Juni 10.— Dezember 16.) — Felzien. (Januar 30.)
an die Berner Alpenbahngesellschaft (Bern#—Lötschberg—Simplon)
genehmigen.
10. Juni. Die schweizerisch-französische Vereinbarung über
die Zufahrtlinien zum Simplontunnel ist unterzeichnet worden.
Ueber den Bau der durch den französischen Jura nach der Schweiz
führenden Linie Frasne-Vallorbe und des Berner Abkürzungsstückes Münster-
Grenchen ist vollkommene Einigung erzielt. Eine Verpflichtung für die
Ausführung der nach Genf führenden Faucillelinie hat dagegen Frankreich
abgelehnt. Ein Teil der Vereinbarung befaßt sich mit der Verstaatlichung
des Genfer Bahnhofes.
6. Juli. (Genf.) Vierjahrhundertfeier der Geburt Calvins.
13. Oktober. (Bern.) Die von der internationalen Konferenz
im März 1909 vereinbarten Gotthardverträge werden durch die
Gesandten Deutschlands und Italiens und einer Abordnung des
Bundesrats unterzeichnet.
5. November. Der Voranschlag der schweizerischen Staats-
rechnung für 1910 schließt bei 154 130000 Franken Einnahmen und
159450000 Franken Ausgaben mit einem Fehlbetrag von 5 320000
Franken.
13. November. Der neue deutsch--schweizerische Niederlassungs-
vertrag wird in Bern unterzeichnet.
Auf Deutschlands Wunsch wird der Artikel 2 des alten Vertrages
beseitigt, wonach Deutsche, um die Niederlassung in den Kantonen be-
anspruchen zu können, durch ein Zeugnis ihrer Gesandtschaft ihren un-
bescholtenen Leumund nachweisen müssen.
6. Dezember. Eröffnung der Bundesversammlung in Bern.
Zum Vorsitzenden des Nationalrates wird Professor Virgile Rossel
und zum Vorsitzenden des Ständerates Dr. Usteri aus Zürich, beide von
der radikal-freisinnigen Partei, gewählt.
16. Dezember. Die vereinigte Bundesversammlung wählt
Robert Comtesse zum Bundespräsidenten, Marc Ruchet zum
stellvertretenden Präfidenten. Beide gehören der radikalen Partei an.
X.
Belgien.
30. Januar. (Kammer.) Bei den Verhandlungen über den
Kredit zur Armierung der beiden Forts an der Unterschelde
teilt der Kriegsminister mit, daß die Lieferung der erforderlichen,
schweren Geschütze zur Hälfte an Deutschland und zur Hälfte an
Frankreich vergeben werden solle.