638 Pereinigie Staaten ren Imerike und Kauada. (Sept. 29.—-Dez. 2.)
Taft in der Handelskammer zu Boston eine Rede über die Notwendigkeit,
das Bankwesen der Vereinigten Staaten zu reformieren, damit durch eine
Zentralnotenbank der Geldumlauf zeitgemäß geregelt werden könne.
29. September bis 5. Oktober. (New-Vork.) Hudson-
Fulton-Feier.
Zur 300jährigen Erinnerung der Entdeckung des Hudson und zu
der Jahrhundertfeier der Erfindung des Dampfschises findet die Hudson-
Fulton-Feier statt, bei der alle Nationen durch Kriegsschiffe vertreten sind.
Deutschland hatte die vier Kreuzer „Dresden“, „Bremen"“, „Biktoria Luise“
und „Hertha“ sowie den Großadmiral v. Koester entsandt.
14. Oktober. Politik in Bezug auf die Mandschurei.
Der amerikanische Gesandte für China, Crane, verliert seinen Posten,
weil er einem Interviewer gegenüber verraten hatte, daß er wegen des
Vorgehens Japans in der Mandschurei mit Berufung auf das Prinzip
der offenen Tür einen Protest einlegen werde.
16. Oktober. Vereinigte Staaten und Mexiko.
Am Grenzfluß Rio Grande halten die Präsidenten Taft und Por-
firio Diaz eine Unterredung hinter verschlossenen Türen.
26. Oktober. Das Schatzamt weist die Zollämter an, auch
nach Ablauf des deutschen Handelsabkommens, 7. Februar, die
Wertbescheinigungen der deutschen Handelskammern zu beachten.
3. November. (New-York.) Bei den städtischen Wahlen
wird von den Kandidaten der Tammany-Hall nur Gaynor zum
Posten des Bürgermeisters gewählt.
Für die Aemter des „Controllers“ und des Stadtratspräsidenten
erhalten die Kandidaten des Gegenkartells die Majorität. Damit ist die
Vorherrschaft von Tammany-Hall in der städtischen Verwaltung beendet.
7. November. (Philadelphia.) Der deutsche Botschafter
Graf Bernstorff hält auf Einladung der amerikanischen Akademie
für Sozialpolitik einen Vortrag über „Deutschland als Weltmacht"“.
11. November. Schutz der Sandwichinseln und Philippinen.
Präsident Taft stimmt der Empfehlung des Kriegs= und des
Marineministers zu, den Pearlhafen auf Hawai zum Flottenst unkt im
Stillen Ozean "ö7“! machen. Ferner beschließt der Präsident, daß die be-
antragte Verbesserung des Hafens von Manila aufgegeben werde, da der
Schutz der Philippinen dem Heere überlassen bleiben solle.
18. November bis 2. Dezember. Intervention der Vereinigten
Staaten in Nikaragua.
18. November. Entsendung von zwei Kriegsschiffen nach Nikaragua.
(Siehe Nikaragual)
. 19. November. Die Regierung der Vereinigten Staaten erkennt die
Aufständischen in Nikaragua als kriegführende Partei an.
2. Dezember. (Washington.) Das Staatsdepartement stellt dem
Geschäftsträger Nikaraguas seine Pässe zu. Damit haben die Vereinigten
Staaten dem Präsidenten Zelaya den Krieg erklärt.
In dem Begleitschreiben, das dem Geschäftsträger von Nikaragua