F##treich. (September 22.—Oktober 7.) 435
in diesen Tagen widmen wird, und nach einer endgültigen Ausarbeitung
(mise-au-point) der vorliegenden Formeln ein Einverständnis wird erzielt
werden können. — Eine zweite Note der Agence Havas besagt: Die Ent-
lassung der Reservisten muß am 24. und 26. September für das 6. und
20. Korps stattfinden, vom 24. September ab für das 7. und 2. Korps,
vom 26. September ab für das 1., 9. und 14. Korps, für alle anderen
Korps am 24. September.
22. September. (Brest.) Stapellauf des Schlachtschiffes
„Jean Bart“ (28500 t).
B. September. (Lorient.) Stapellauf des „Admiral Courbet“
(23500 t).
24. September. (Alengon.) Eine Beschwichtigungsrede des
Ministerpräfidenten Caillaux.
Bei der Einweihung eines neuen Postgebäudes ermahnte der Minister-
präsident Caillaux, die Schwierigkeiten der gegenwärtigen Lage nicht zu
überschätzen, Frankreich habe in die Verhandlung mit Deutschland den
weitherzigen Geist der Versöhmung und des Verständnisses für die Interessen
der Gegenpartei mitgebracht, eifrig bemüht, seine eigenen Interessen zu
wahren. Die beiden großen Nationen, deren Rolle als Kulturträger in
der Welt so bedeutend sei, und die beide den Willen zum Frieden und die
gleiche Sorge hätten, ihn zu sichern, würden zweifellos zu einem dauernden
Einvernehmen gelangen, wobei beide gleich gut abschneiden würden. Wie
der vielerfahrene Thiers schon gesagt habe, seien Geschäfte — und es handele
sich hier um ein Geschäft — nur gut, wenn sie zum Vorteil beider
Parteien seien.
25. September. (Toulon.) Infolge einer Pulverexplosion
finkt das Panzerschiff „Liberté““ (14870 t) im Hafen.
Von den 700 Mann seiner Besatzung hatten 140 Mann Landurlaub;
von den übrigen bleiben 150 tot und 45 schwer verwundet. — Auch andere
in der Nähe liegende Kriegsschiffe, besonders die Panzer „Démocratie",
„Bérité“ und „République“ hatten durch herumgeschleuderte Trümmer
Verluste von Toten und Verwundeten.
26. September. (Toulon.) Das B Pulver.
Angesichts der Ungewißheit über die Ursachen der Explosion auf
der „Liberté“ hat Vizeadmiral Bellue angeordnet, daß die unter seinem
Kommando stehenden Schiffe alle vor dem Jahre 1902 hergestellten Pulver-
vorräte und alle Uebungsmunition unverzüglich ausschiffen sollen. — Man
hält das B-Pulver für die Katastrophe ebenso verantwortlich wie für die
Vernichtung der „Jena“ i. J. 1907.
4. Oktober. (Quimper in der Bretagne.) Aus dem Museum
wird Bouchers Gemälde „Neptun und Amphitrite“ gestohlen, das
einen Wert von 25000 Franks hat.
7. Oktober. Die öffentliche Meinung und Kompensationen
im Kongogebiet.
Der „Figaro“ wendet sich gegen die Bemühungen, die Regierung
dazu zu drängen, in den Verhandlungen mit Deutschland die Zusage einer
Kompensation im Kongogebiet zurückzuziehen. Die Regierung habe vor
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