IX.
Schweiz.
Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dezember.
Die Wohnbevölkerung der Schweiz betrug 3738600 Seelen egegen
3315443 am 1. Dezember 1900). Die Mitgliederzahl des Nationalrats
muß danach von 167 auf 189 steigen.
7. Februar. Der Bundesrat beschließt, die Einfuhr gefrorenen
Fleisches aus überseeischen Ländern versuchsweise zu gestatten.
19. Februar. (Basel.) Volksabstimmung über Kirchen-
verfassungen.
Es wird die neue Verfassung der evangelisch-reformierten Kirche mit
4809 gegen 659, und diejenige der christkatholischen (altkatholischen) Kirche
mit 304 gegen 21 Stimmen angenommen.
W. Februar. Der Außenhandel des Jahres 1910.
Einfuhr 1713,85 Millionen, Ausfuhr 1195,87 Millionen Franken,
ohne gemünztes Edelmetall. Gegenüber 1909 stieg die Einfuhr um 111,71,
die Ausfuhr um 98,2 Millionen Franken.
15. März. Günstige Finanzen.
Die Staatsrechnung für 1910 ergibt einen Einnahmenüberschuß von
5,7 Millionen, der hauptsächlich der Steigerung der Zolleinnahmen zu ver-
danken ist. Im Voranschlag war ein Defizit von 4 Millionen vorgesehen.
Das endgültige Ergebnis ist also um 9,7 Millionen günstiger.
30. März. Durchschlag des großen Lötschberg-Tunnels.
3. April. (Zürich.) Volksabstimmungen.
Die Einführung der Verhältniswahl für den Kantonsrat wird mit
42000 gegen 39000 Stimmen abgelehnt. Für Hochschulbauten werden
2 Mill. Franks bewilligt.
21. Juni. Abschluß eines Handels= und Niederlassungsvertrages
mit Japan auf der Grundlage gegenseitiger Meistbegünstigung.
23. Juni. Der Ständerat genehmigt nach mehrtägiger De-
batte mit 28 gegen 2 Stimmen den Niederlassungsvertrag mit
Deutschland, wie ihn der Nationalrat bereits angenommen hatte.
4. August. (Luzern.) Eintreffen des Expräfidenten von
Mexiko Porfirio Diaz.
29. August. Der Bundesrat genehmigte den Vergleich zwischen
der Eidgenossenschaft und der Gotthardbahngesellschaft, betreffend
den Rückkaufspreis für die Gotthardbahn. (Siehe 18. Februar 19101)